Analyse in Grafiken Wizz Air: Der überlegene Angreifer

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Wizz Air: Wachsendes Netz und glänzende Aussichten

4. Die besten Aussichten

Wegen der guten Gegenwart sieht Analyst Roeska auch die Wizz-Air-Zukunft positiv. So könne die Linie die Flotte von gut 130 Jets auf 200 Flugzeuge im Jahr 2024 ausbauen, ohne den Markt und sich selbst zu überfordern. Ende des Jahrzehnts hält er sogar gut 300 Jets für wahrscheinlich.

Zum einen hat die Linie in Osteuropa noch reichlich Wachstumsmöglichkeiten. Weil die Region wirtschaftlich stark wächst, aber das die Bevölkerung im Osten bislang seltener fliegt als im Westen, dürfte sie nach der Corona-Zeit beim Flugverkehr stärker zulegen. Damit könnte Wizz Air seine Position nicht nur lokal ausbauen. Die Marktführerschaft sorgt auch für einen größeren Anteil am Ost-West-Verkehr. Und diese Bekanntheit und Größe kann die Linie dann in Westeuropa nutzen.



Wichtigstes Hilfsmittel dabei ist der Airbus A321. Das derzeit größte Mittelstreckenflugzeug im Markt hat dank der vielen Sitze die niedrigsten Kosten pro Passagier. Damit kann Wizz Air mit verhältnismäßig geringem Risiko auf den lukrativsten Routen die Wettbewerber angreifen. Dass der A321 in den neuen Varianten neo und XLR auch längere Strecken wie von und nach Abu Dhabi effizienter und mit weniger Kunden profitabler fliegen kann, macht ihn auch zur sinnvollen Alternative für Großraum-Jets.Und zu guter Letzt fällt der Linie mit den neuen Airbus-Jets auch die Diskussion um die Nachhaltigkeit des Fliegens leichter: Die Maschinen sorgen bei 90 Prozent Auslastung mit weniger als 60 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer für die geringste Umweltbelastung.

5. Breites Netz

Auch wenn Wizz Air vielen noch als Osteuropa-Spezialist gilt, hat sie längst ein breites Netz mit inzwischen 46 Flughäfen zwischen Island und bald Abu Dhabi sowie Moskau und den Kanarischen Inseln aufgebaut. Dazu zählen inzwischen auch viele größere Städte wie Mailand oder London mit dem Flughafen Luton. Auch in Deutschland hat Wizz Air bereits 13 Flughäfen, inklusive des Drei-Länder-Airports Basel-Freiburg – mehr als etwa die British-Airways-Mutter IAG oder Air France.

Das gibt den Ungarn jede Menge Ansatzpunkte für schnelles Wachstum. Die Stärke der Linie sind die vielen kleineren Flughäfen. Diese bieten nicht nur besonders günstige Gebühren, anders als Großflughäfen, die derzeit auf Staatshilfen hoffen können und darum auch mit Rücksicht auf die Marktführer eher weniger Rabatte anbieten. Wizz Air hat die Landeplätze auch weitgehend für sich, weil Ryanair das Engagement dort zuletzt zu Gunsten größerer Airports heruntergefahren hat.



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