




Erwartungsgemäß schlug nun die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zurück. „Die im Report behauptete Zahl kann nur eine wissentliche Falschangabe sein“, erklärte Präsident Alfred Dänzer. In unverantwortlicher Weise verfolge die AOK das Ziel, die Leistungen der Krankenhäuser und ihrer über eine Million Mitarbeiter zu verunglimpfen und die Patienten zu verunsichern. Die DKG kritisiert insbesondere, dass die Zahlen der AOK auf Analysen aus dem Jahr 2007 beruhten. Seither „hat sich die Bedeutung des klinischen Risikomanagements völlig verändert, zahlreiche Maßnahmen zur Risikominimierung sind in dieser Zeit eingeführt worden“, heißt es in einer Bewertung der DKG. Die Annahmen hätten daher heute keine Gültigkeit mehr.
Das glauben nun aber auch nicht alle am Gesundheitssystem Beteiligten. Die WirtschaftsWoche sprach mit Klaus H. Kober, unabhängiger Unternehmensberater im Gesundheitswesen aus Rheinmünster und seit Jahrzehnten mit dem System vertraut.

WirtschaftsWoche: Her Kober, sind die Zahlen des AOK Krankenhausreports mit 19.000 Toten pro Jahr durch Fehler realistisch?
Kober: Die Zahlen der AOK und wie sie zustande kommen konnte ich nicht überprüfen. Ich setzte voraus, dass sie seriös recherchiert wurden. Ähnliche Zahlen wurden in der Vergangenheit immer wieder zum Beispiel mit Todesfällen im Zusammenhang mit im Krankhaus erworbenen Infektionen genannt. Man sollte diesen Hinweis in jedem Fall ernst nehmen und ihn verfolgen.
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Können Sie die Kritik des Krankenhausverbandes nachvollziehen oder ist das reine Lobbyarbeit?
Als Interessenvertretung der Krankenhäuer musste der Verband mit einer entsprechenden Gegendarstellung reagieren und eigene Zahlen präsentieren, insofern habe ich das nicht anders erwartet.