Atomausstieg Französische Veolia will vom AKW-Abriss in Deutschland profitieren

Der französische Umwelt- und Entsorgungskonzern Veolia will vom deutschen Atomausstieg profitieren und beim Abriss stillgelegter Atomkraftwerke mitwirken.

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Veolia-Logo Quelle: dapd

Das sagte Veolias Deutschland-Chef Etienne Petit im Interview mit der WirtschaftsWoche. „In Deutschland ist dieses Potenzial sehr groß – das ist ein Markt, der auf Jahrzehnte hin Arbeit verspricht. Veolia kann dort sein gesamtes Know-how in Sachen Entsorgung, Abwasser und Energie einbringen.“ Derzeit führe Veolia Gespräche mit potentiellen Partnern, um das Geschäftsfeld in Deutschland zu entwickeln, sagte Petit dem Magazin. Allerdings will sich Veolia dabei auf spezielle Dienstleistungen konzentrieren. „Klar ist, dass Veolia sich nicht um die Entsorgung von Uran kümmern wird oder um den Reaktorkern. So etwas können spezialisierte Nuklearunternehmen besser“, erklärte Petit. „Wir haben andere Stärken, etwa die Dekontamination von radioaktiv belastetem Wasser aus Kühl- und Sekundärkreisläufen.“ Beim traditionellen Geschäft mit Entsorgungsdienstleistungen will Veolia künftig keine kommunalen Entsorgungsunternehmen mehr übernehmen. Grund dafür sind auch die Erfahrungen mit den Berliner Wasserbetrieben und der erzwungene Ausstieg. „Wir haben unsere Lektion gelernt: Wir sind Dienstleister – es ist nicht unser Ziel, Unternehmen und Anlagen zu besitzen“, sagte Petit. „Wir kümmern uns um die Mitarbeiter, optimieren den Betrieb und den Energieverbrauch, reduzieren Wasserverluste und so weiter – als Partner der kommunalen Eigentümer.“ Zugleich will das französische Unternehmen verstärkt Kunden aus der Industrie gewinnen. Petit: „Wir wollen in wenigen Jahren ein Gleichgewicht erreichen zwischen kommunalen und Industriekunden. In der Entsorgung machen wir schon 80 Prozent des Geschäfts mit Industrie- und Gewerbekunden.“

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