Autobahn Hamburg-Bremen Freie Fahrt für den Verkauf des Autobahnbetreibers A1 Mobil

Autobahnbetreiber A1 mobil: Millionenklage gegen den Bund Quelle: dpa

In den vergangenen Jahren kämpfte die private Gesellschaft A1 Mobil, die die Autobahn zwischen Hamburg und Bremen betreibt, mit Problemen. Nun wurde die Gesellschaft restrukturiert und soll verkauft werden. 

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Die Autobahn 1 gilt als wichtigste Verkehrsschlagader zwischen Bremen und Hamburg. Nun soll der private Betreiber der 73-Kilometer-Strecke verkauft werden, berichtet die WirtschaftsWoche. Die sogenannte Hansalinie war zwischen 2008 und 2012 für rund 650 Millionen Euro ausgebaut worden. Das private Konsortium A1 Mobil, an dem anfangs mehrere Baufirmen beteiligt waren, hatte die Finanzierung übernommen und sich verpflichtet, bis 2038 für Instandhaltung und Betreibung der Strecke zu sorgen. Im Gegenzug fließt über die Laufzeit ein Teil der Lkw-Maut an A1 Mobil. Die Vergütung orientiert sich damit vor allem am Lkw-Verkehrsaufkommen. 

Die zunächst beteiligten Unternehmen, darunter Bilfinger Berger, John Laing Infrastructure, das Bauunternehmen Johann Bunte und auf Finanzierungsseite die Unicredit Bank und ihre Partner, erhofften sich von dem gemeinsamen Projekt mit dem Staat ordentliche Erträge. Schließlich gilt die Strecke als eine der wichtigsten Verkehrsachsen des Landesund verbindet die Industriegebiete Deutschlands mit den Seehäfen Bremen, Hamburg und Lübeck sowie mit Skandinavien. Hohe Einnahmen schienen garantiert. Doch das Kalkül ging nicht auf: Die Mauteinnahmen blieben weit hinter den Erwartungen zurück. So führte etwa die Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 zu einem starken Einbruch des Lkw-Verkehrs. Die Lkw-Maut soll zeitweise nicht einmal genügend „Cashflow“ gebracht haben, um die Zinsen der Konsortialbanken zu bedienen.

Klagen gegen die Verteilung der Mauteinnahmen blieben erfolglos, Gesellschafter wechselten und zeitweise drohte dem Unternehmen die Insolvenz. Die sei nun endgültig abgewendet, heißt es in Finanzkreisen. Nach Informationen von Beteiligten verzichten die Finanzgläubiger de facto auf Forderungen von rund 550 Millionen Euro. Dafür wurden die Geschäftsanteile der A1 Mobil treuhänderisch auf die Luxemburger Autobahn Holding übertragen und sollen nun veräußert werden. Als mögliche Interessenten gelten große Infrastrukturfonds. Ein Sprecher von A1 Mobil wollte sich dazu gegenüber der WirtschaftsWoche nicht äußern. 

Mehr zum Thema: Neue Möglichkeiten im Insolvenzrecht sollten die Sanierung von Krisenfirmen erleichtern. Zehn Jahre nach ihrer Einführung zieht Insolvenzverwalter Lucas Flöther Bilanz.

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