Später wurde das Paket erneut verkauft: an den britischen Investmentfonds Patron Capital. Dieser hat sich zwar verpflichtet, binnen von fünf Jahren 15 Millionen Euro zu investieren. Rückblickend hält Dirk Flege, Chef der Allianz pro Schiene, den Verkauf jedoch für einen Fehler. Er sei 2008 "durchgezogen worden, ohne dass jemals der Bundestag gefragt worden wäre". Jetzt müsse die Bahn "damit leben, dass sich auch verwahrloste Bahnhöfe, die ihr gar nicht mehr gehören, schlecht auf ihren Ruf auswirken", so Flege.
Die Deutsche Bahn sieht das inzwischen ähnlich. Sie hat sich daher von Paketverkäufen verabschiedet. Stattdessen sucht sie meist für jedes Einzelobjekt Kapital bei privaten Investoren und vor allem Kommunen. Auf diese Weise hat die Bahn bereits rund 1000 Gebäude an einzelne Investoren veräußert.
Die Erfahrungen damit sind deutlich besser als mit Paketverkaufen an Finanzinvestoren. Vor allem Kommunen hätten ein besonderes Interesse an intakten Bahnhofsgebäuden, heißt es bei der Bahn. Allerdings fehle den Kleinstädten oft das Geld, um die Gebäude zu kaufen und vor allem zu sanieren.
In Bayern sorgte vor wenigen Jahren eine Kooperation von Kommune und Privatinvestor für nachhaltigen Erfolg. In Landsberg Lech steckte ein heimischer Unternehmer gemeinsam mit der Stadt 1,7 Millionen Euro in das Gebäude im italienischen Villenstil. Es wurde erfolgreich saniert. 2007 folgte dann die Auszeichnung zum Bahnhof des Jahres.
Auch andere Konzepte sind denkbar: Im schwäbischen Leutkirch hat eine Genossenschaft den Bahnhof mit einer Wirtshausbrauerei samt Biergarten wiederbelebt. In Cuxhaven bemüht sich eine Bürgerinitiative, den 1898 eröffneten Bahnhof mit neuer Nutzung vor dem Verfall zu bewahren.