Der Poker zwischen Bund und Ländern um das 9-Euro-Ticket geht weiter. Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern legte am Dienstag entgegen der ursprünglichen Planung nicht ihr Votum für die Bundesratssitzung am Freitag fest. „Die Landesregierung hält sich die Zustimmung zum 9-Euro-Ticket offen“, erklärte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) nach der Kabinettssitzung.
Mecklenburg-Vorpommern fordert - wie andere Bundesländer auch - mehr Geld vom Bund für den öffentlichen Nahverkehr, um das Billig-Ticket nach den bisher geplanten drei Monaten Juni, Juli und August so oder ähnlich weiterführen zu können. Entscheidend sei, dass das Ticket nicht nur einen Einmal-Effekt für die Fahrgäste habe, der nach dem Sommer verpuffe, meinte Meyer.
Unterdessen billigte der Verkehrsausschuss des Bundestags am Dienstag den Gesetzentwurf von SPD, Grünen und FDP zur Finanzierung der Sonderaktion. Vorgesehen sind demnach weiterhin 2,5 Milliarden Euro zum Ausgleich von Einnahmeausfällen, wie der Pressedienst des Bundestags mitteilte. Weitere 1,2 Milliarden Euro will der Bund zum Ausgleich von Verlusten bei Verkehrsanbietern wegen der Corona-Krise geben, in der Fahrgäste ausblieben. Der Bundestag soll das Gesetz an diesem Donnerstag beschließen, am Freitag entscheidet der Bundesrat.
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