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Berühmte letzte Worte

Grube gräbt uns eine Deutsche Bahn

Analog der Großen Koalition leidet wohl auch Bahnchef Grube unter gravierendem Realitätsverlust, befürchtet Ralf Schwartz.

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Rüdiger Grube, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, scheint, analog zur Großen Koalition, unter gravierendem Realitätsverlust zu leiden. Quelle: dpa

Wie die Politik will auch Herr Grube Weltmarktführer in irgendwas sein. Die Politik im Export, Herr Grube beim Transport. Aber warum bloß? Das weiß keiner.

Oder? Wie die Politik denkt auch Herr Grube zuerst an sich. Ihrer beider Ziele sind schiere Mittel zum Zwecke. Weltherrschaft. Medienpräsenz. Macht. Wärme für das Kalte Herz. Aber vollkommen bar jeder inherenten Bedeutung.

Die größten Pannen der Deutschen Bahn
Juli 2015Wegen der großen Hitze sind die Luftkühlungen mehrerer IC-Züge ausgefallen. Anders als im Sommer 2010 reagierte die Bahn diesmal schnell: Sie stellte für die besonders betroffene Linie Berlin-Amsterdam zwei Ersatzzüge bereit. Sie sollen eingesetzt werden, wenn die Luftkühlung in anderen IC auf der Strecke versagt, wie ein Sprecher mitteilte. Außerdem wurden in Osnabrück mehrere Busse stationiert. Dort mussten insgesamt mehrere Hundert Fahrgäste in nachfolgende Züge umsteigen, weil in ihren Zügen die Klimaanlage ausgefallen war. Es habe aber kein Fahrgast gesundheitliche Probleme bekommen, so der Sprecher. Bei etwa einem Dutzend älterer Intercitys auf der Linie Berlin-Amsterdam hatten die Klimaanlagen ihre Arbeit eingestellt. Quelle: dpa
Oktober 2014Ein Warnhinweis sorgt für Lacher, Spott und eine Entschuldigung der Deutschen Bahn: „Cannstatter Wasen: Es ist mit Verspätungen, überfüllten Zügen und verhaltensgestörten Personen zu rechnen“ ist am Samstag auf den Anzeigetafeln an mehreren Bahnhöfen in der Region Stuttgart zu lesen gewesen, wo das Volksfest an seinem letzten Wochenende in diesem Jahr wieder Tausende Besucher anlockte. „Wir entschuldigen uns dafür“, sagte eine Bahn-Sprecherin am Sonntag und bestätigte Online-Berichte der „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“. Ein Mitarbeiter habe den Text entgegen aller Vorgaben verfasst. Er werde Anfang der Woche zum Rapport bestellt. Dann solle auch der gesamte Vorgang aufgeklärt werden. Quelle: dpa
August 2013Ein ungewöhnlich hoher Krankenstand in der Urlaubszeit sorgte im August 2013 für ein Fahrplanchaos am Mainzer Hauptbahnhof - und für massiven Ärger bei den Fahrgästen. Die Deutsche Bahn hat für das Chaos am Mainzer Hauptbahnhof wegen massiver Personalprobleme auf Facebook um Entschuldigung gebeten. „Für die derzeitigen Einschränkungen möchte ich mich entschuldigen“, antwortete ein Mitarbeiter in dem Sozialen Netzwerk auf Beschwerden einer Nutzerin. Die Situation sei „wahrlich nicht schön“. Quelle: dpa
August 2013Um dem Problem der häufig verstopften und verdreckten Zugtoiletten Herr zu werden, setzt die Bahn ab sofort neue Reinigungskräfte, sogenannte Unterwegsreiniger, in ICE-Zügen ein. Die Reinigungskolonne, die auf der Fahrt die Toiletten putzt, wird um 50 Beschäftigte auf 250 aufgestockt, wie der Vorstandsvorsitzende DB Fernverkehr, Berthold Huber, ankündigte. Die Mitarbeiter sollen zugleich stärker entsprechend der Zugauslastung eingesetzt werden. Damit würden die Toiletten in besonders gefragten Bahnen mindestens zweimal und damit doppelt so oft auf der Fahrt gereinigt wie bisher. Der Fahrgastverband Pro Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lobten die Initiative, wiesen aber zugleich auf andere Probleme hin. „Neben den kaputten oder dreckigen Toiletten gibt es tagtägliche Kundenbeschwerden vor allem über die Klimaanlagen und Verspätungen“, sagte Pro-Bahn-Bundessprecher Gerd Aschoff. Und das sind nicht die einzigen Pannen der Deutschen Bahn... Quelle: dpa
November 2011Nach der persönlichen Anmeldung im neuen elektronischen Ticketsystem „Touch & Travel“ waren für nachfolgende Nutzer die Kundendaten sichtbar. Quelle: dpa
Juli 2010Am einem Wochenende fallen in mehreren ICE-Zügen die Klimaanlagen aus. Fahrgäste kollabierten, Schüler mussten dehydriert ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Zuge der Panne wurde bekannt, dass die Klimaanlagen der Bahn nur bis 32 Grad funktionieren. Damals fielen in Dutzenden Zügen die Klimaanlagen aus. Quelle: dpa
April 2010 - ICE verliert TürBei voller Fahrt verliert ein ICE auf dem Weg von Amsterdam nach Basel eine Tür. Das Stahlteil schlägt in einen entgegenkommenden ICE ein. Auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Frankfurt und Köln werden sechs Menschen leicht verletzt. Ursache für den Unfall ist eine lose Stellmutter an der Verriegelung. Foto: dpa

Auf der einen Seite kreieren sie deshalb Wolkenkuckucksheime, Paläste ihres Egos, Mausoleen des Gesunden Menschenverstandes wie S21 oder Drohnen, Opern, Flughäfen all überall; Rente, Mindestlohn, Betreuungsgeld. Andererseits lassen sie Deutschland in toto mental und materiell bzw. im besonderen an Schienennetz, Brücken, Bahnhöfe und Empathie verlottern.

20, 30, 40 Jahre schauen sie geflissentlich weg - um plötzlich Damokles-Schwerter vom Zusammenbruch des Weltreiches über all unseren Köpfen baumeln zu lassen. Ungeahnte Summen von uns zu erpressen, den Steuer- oder Preiserhöhungs-Teufel in 3D an die Wand zu malen.

Das ist als würde der Zahnarzt sein Gebiss über Jahrzehnte verrotten lassen und sich vom Patienten ein neues bezahlen lassen.

von Christian Schlesiger, Reinhold Böhmer

Erst seit gestern ist bekannt, dass die Brücken des Herrn Grube marode sind? Seit gestern fehlen überall Ersatzzüge? Seit gestern liefern die Bahnen-Hersteller nicht und ist die Bürokratie in Deutschland zu langsam? Seit gestern müssen Rente, Pflege, Gesundheit, Energiewende neu gedacht und finanziert werden? Seit gestern weiß die Politik, dass sie über unsere Verhältnisse gelebt hat? Dass wir die Schulden mit denen sie die Wolkenkuckucksheime finanzierten, niemals werden zurückzahlen können? Dass das Geld, bestimmt für die Rentner, Ärmsten und Kinder statt über jenen direkt doch lieber über den Vorstandsetagen der Banken wie ein Goldener Regen ausgeschüttet wird? Von Führungspersönlichkeiten und Vorstandsmillionären erwarte ich ein wenig mehr Weitblick.

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