Betriebsfeierlichkeiten Wie es deutsche Unternehmen mit Weihnachtsfeiern halten

Deutschlands Führungskräfte sind sich einig: Weihnachtsfeiern sind eine schöne Tradition und wichtig fürs Betriebsklima. Das erstaunliche: Je größer das Unternehmen, desto kleiner fällt die Weihnachtsfeier aus.

Weihnachtsfeiern sind wichtig fürs BetriebsklimaLaut einer Umfrage der Personalberatung LAB & Company halten deutsche Topmanager Weihnachtsfeiern für eine schöne Tradition (15 Prozent) und wichtig fürs Betriebsklima (42 Prozent). Viele Führungskräfte halten die Feiern am Ende des Jahres außerdem für eine wichtige Anerkennung für die Arbeit der Belegschaft (32 Prozent). Nur zwölf Prozent der befragten 376 Manager stehen Weihnachtsfeiern eher miesepetrig gegenüber. So sagen sechs Prozent, dass Weihnachtsfeiern für sie bloß eine lästige Pflicht sind, vier Prozent sprechen von einer unnötigen Belastung in der Vorweihnachtszeit und zwei Prozent halten die Feier für eine Verschwendung von Zeit und Geld. Quelle: Fotolia
Weihnachtsfeier zeigt Wertschätzung"Die Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern drückt sich auch in solchen Veranstaltungen aus", sagt Klaus Aden, Geschäftsführender Gesellschafter von LAB & Company. "Kleine und mittlere Unternehmen besitzen vielfach ein stärkeres Bewusstsein für die Bedeutung solcher Gesten - nicht nur zur Weihnachtszeit", so Aden. Quelle: dpa
So häufig fallen die Feiern ausTrotzdem veranstaltet knapp jedes vierte deutsche Unternehmen dieses Jahr keine Weihnachtsfeier. Bei den kleinen Betrieben mit bis zu 50 Mitarbeitern verzichten neun Prozent auf Punsch & Co., bei den Firmen mit mehr als 1000 Angestellten sind es zehn Prozent. Einige Unternehmen setzten jedoch auf die Alternative zum prunkvollen, vom Chef organisierten Fest: So lassen 21 Prozent der befragten Manager ihre Mitarbeiter die Weihnachtsfeier selber planen und bezahlen. Bei den kleinen Betrieben sind es drei Prozent, die eine Mitbring-Weihnachtsfeier veranstalten, bei den Großunternehmen sind es schon elf Prozent. Quelle: obs
So viel lassen sich Unternehmen die Feier kostenAuffällig ist, dass sich kleine Betriebe mit weniger als 50 Mitarbeitern die Weihnachtsfeier deutlich mehr kosten lassen, als Großkonzerne. 40 Prozent der kleinen Betriebe geben mehr als 80 Euro pro Mitarbeiter aus. Soviel spendiert von den Großunternehmen weniger als die Hälfte (19 Prozent). Bei ihnen werden die Lebenspartner auch nur in neun Prozent aller Fälle mit eingeladen - bei den Kleinunternehmen macht dies mehr als jede dritte Firma (37 Prozent). Soviel lassen sich Unternehmen ihre Weihnachtsfeier pro Mitarbeiter kostenBis 30 Euro 30-50 Euro50-80 Euro 80-100 EuroÜber 110 EuroFirmen bis 50 Mitarbeiter11 Prozent24 Prozent24 Prozent25 Prozent15 Prozentmehr als 1.000 Mitarbeiter 26 Prozent33 Prozent22 Prozent14 Prozent5 ProzentGesamt Firmen 18 Prozent31 Prozent25 Prozent18 Prozent8 Prozent Quelle: dpa
Unzufriedenheit mit der KnauserigkeitViele der befragten Manager kritisieren massiv das Sparverhalten ihrer Arbeitgeber: "Traurig, wenn noch nicht einmal im Jahr Zeit und Geld für die Menschen vorhanden ist", sagt etwa ein Teilnehmer. Andere berichten, dass in ihrem Unternehmen Führungskräfte von der Unternehmensführung genötigt werden, Feiern für ihre direkten Mitarbeiter auf eigene Kosten auszurichten. In anderen Fällen seien Zuschüsse von lediglich zehn bis 15 Euro für einfache Mitarbeiter üblich, für die Weihnachtsfeiern der obersten Führungsebene würden hingegen die Gesamtkosten übernommen. "Solche Sparbrötchen gehen nach hinten los", kommentiert einer der Befragten. Quelle: dpa
Weihnachtsfeiern können als geldwerter Vorteil geltenAllerdings müssen Chefs und Angestellte beim verteilen von Weihnachtsgeschenken und opulenten Feiern vorsichtig sein. Für das Finanzamt zählt so etwas schnell als geldwerter Vorteil. Das ist dann der Fall, wenn die Aufwendungen des Arbeitgebers 110 Euro (inklusive Umsatzsteuer) pro Feier und Mitarbeiter übersteigen, oder es mehr als zwei Betriebsfeiern im Kalenderjahr gibt. Gehen die Aufwendungen für die Betriebsfeier über den Freibetrag hinaus, muss der Arbeitnehmer den gesamten Beitrag versteuern, nicht nur den Teil, der darüber hinaus geht. Alternativ können Arbeitnehmer und -geber deshalb vereinbaren, dass die Mitarbeiter einen Teil der Kosten (beispielsweise für die Getränke) selber zahlen, um nicht über den Freibetrag hinauszukommen. Quelle: Fotolia
Geschenke auf der WeihnachtsfeierAuch wer seinen Mitarbeitern an der Weihnachtsfeier kleine Geschenke machen möchte, sollte dabei an den Fiskus denken, Alles, was die 40 Euro-Grenze übersteigt (inklusive Mehrwertsteuer) gilt als geldwerter Vorteil und muss versteuert werden. Das gilt auch für Gewinne, falls es auf der Weihnachtsfeier eine Tombola oder ähnliches gibt. Quelle: dpa
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