Billigflieger Diese Chancen haben die Geizgiganten im Luftkampf

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Transavia und Air Berlin

 

7.      Transavia – Die Nachzügler

Stärke: Der Low-Cost-Ableger von Air France-KLM  hat eine längere Billigtradition als Lufthansas Eurowings oder BAs Vueling. Denn bereits vor der Low-Cost-Zeit war die Linie im extrem umkämpften Charterverkehr aktiv. Die Führungsmannschaft versteht das Geschäft. Dazu traut sich die Linie in hochpreisige Flughäfen wie München.

Schwäche: Die Linie ging erst relativ spät in Richtung Billigflug und hat mit Air France-KLM die finanziell schwächste Muttergesellschaft. Sie hat eine relativ alte Flotte und ist innerhalb des Konzerns extrem umstritten. Dazu sind die Wachstumspläne derzeit noch zu vorsichtig, um die Linie bald in ganz Europa auf eine kritische Größe zu bringen.

Ausblick: Soll sich die Linie wirklich als europaweiter Billigflieger etablieren, braucht Transavia noch mehr Geld und neue Flugzeuge als Eurowings und Vueling. Doch angesichts der Krise bei Air France und der starken Stellung von Easyjet sowohl in den Niederlanden als auch in Frankreich selbst, bleiben auch dann die Aussichten eher düster.

 

8.      Air Berlin – Die Abhängigen

Stärke: Schon vor den Streiks und Servicepannen waren die Berliner in Deutschland beliebter als Lufthansa. Die Linie hat reichlich gute Startzeiten an den für andere fast verschlossenen Flughäfen – etwa in Düsseldorf, Berlin-Tegel oder München. Dazu hat die Linie starke Partner wie den Oneworld-Verbund um British Airways oder die Beteiligungen der Mutter Etihad.

Schwäche: Die Berliner haben die wohl schwächsten Finanzen der Branche und leben vom Geld ihrer Mutter Etihad. Das letztere zahlt, ist auch angemessen. Die Linie aus Abu Dhabi hat zwar mit Stephan Pichler nach vielen Zauderern einen zupackenden Chef geholt. Doch dann ließ sie ihn seinen Sanierungsplan nicht umsetzen – aus Angst um das Premiumimage.

Ausblick: Wie es mit Air Berlin weiter geht, ist völlig offen. Die Schulden wachsen und es bleibt unklar, ob die Linie mehr im profitablen Urlauberverkehr wächst oder doch mehr beim weitgehend unprofitablen Zubringerverkehr in die Drehkreuze Düsseldorf und Berlin. Doch so lange Air Berlin dank der Überweisungen vom Golf die Rechnungen zahlt kann, fliegt sie weiter.

Das Air-Berlin-Problem in Zahlen

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