Bodenpersonal Zahlreiche Flugausfälle wegen Warnstreik am Airport Düsseldorf

Gewerkschaftler von Verdi demonstrieren mit einem Plakat und Fahnen im Gebäude des Düsseldorfer Flughafens. Quelle: dpa

Im Rahmen der Verhandlungen zwischen Verdi und der Dienstleistungsgewerkschaft Aviapartner hat am Düsseldorfer Flughafen am Donnerstag ein Warnstreik der Bodenabfertiger begonnen. Davon sind dutzende Flüge betroffen.

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Wegen eines Warnstreiks beim Bodenpersonal hat der Flughafen Düsseldorf am Donnerstagmorgen 56 Starts und Landungen abgesagt. Bei der Abfertigung der Flugzeuge und der Gepäckausladung kam es nach Angaben des Flughafens zu Verzögerungen. Die Situation bei den Passagieren im Terminal sei „völlig entspannt“, sagte ein Sprecher des Flughafens. Bei den Flügen, die wie geplant stattfinden sollten, gebe es bislang keine größeren Verspätungen.

Am Flughafen Hannover legte am frühen Morgen ebenso das Personal des Gepäckabfertigers Aviapartner die Arbeit nieder. Etwa zehn Beschäftigte beteiligten sich an dem Warnstreik, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi sagte. Der Flughafen rechnete nach Angaben eines Sprechers lediglich bei sieben Flügen mit Verzögerungen.

In Düsseldorf hatte Verdi Mitarbeiter einer Abfertigungsfirma aufgerufen, von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr kein Gepäck und keine Fracht zu verladen. Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligten sich rund 100 Mitarbeiter an dem Warnstreik. „Die Beteiligung ist gut, die Stimmung auch“, sagte ein Sprecher am Morgen.

Für Airbus kommt es knüppeldick: Die australische Fluggesellschaft Qantas hat ihre Order zum Kauf von acht Superjumbos vom Typ A380 zurückgezogen. Das ist nicht das einzige Problem für die weltgrößte Passagiermaschine.

Die Mitarbeiter hatten sich zunächst vor dem Tor 1 des Flughafens versammelt und dort mit Pfeifen lautstark auf sich aufmerksam gemacht. Anschließend zogen sie vor das Terminal. „Das gibt genügend Druck auf den Arbeitgeber“, sagte ein Verdi-Sprecher
Für den Warnstreikzeitraum waren 210 Starts und Landungen geplant. Betroffen sind nach Angaben des Flughafens unter anderem Lufthansa, Condor und Easyjet. Der Airport empfiehlt den Passagieren, sich bei ihrer Fluggesellschaft über den aktuellen Stand ihres Fluges und eventuell geänderte Gepäckbestimmungen zu informieren.

Verdi führt derzeit Tarifverhandlungen mit dem Aviapartner. Die Gewerkschaft fordert die Einführung eines Weihnachts- und Urlaubsgeldes sowie eine bessere Bezahlung von Nacht-, Schicht-, und Feiertagsarbeit. Aviapartner habe auch nach zwei Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt.

Der Flughafenverband ADV hatte die Warnstreiks am Mittwoch kritisiert: Sie überstiegen „jedes akzeptable Maß“. In den vergangenen Wochen seien Passagiere und Flughäfen durch zahlreiche Streikaktionen überstrapaziert worden.

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