Börsengang von Takeaway.com "Wir wollen in drei Jahren profitabel sein"

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"Wir investieren sehr viel in Marketing"

In zwei bis drei Jahren wollen Sie in Deutschland profitabel sein. Wann in Ihren anderen neuen Märkten?  
Für die übrigen Märkte machen wir keine Aussagen über zukünftige Profitabilität. Als Gruppe wollen wir ebenfalls in zwei bis drei Jahren profitabel sein. Generell sind unsere Märkte in verschiedenen Stadien, was die Reife des Markts betrifft. Das erkennt man an den Wachstumsraten: In Belgien sind wir weiter fortgeschritten, da konnten wir in den vergangenen 12 Monaten um 30 Prozent wachsen, in Österreich legten wir um 65 Prozent zu und in Polen sogar um 140 Prozent. Daran kann man ablesen, wo das Potenzial am größten ist.  

Die liebsten Fast-Food-Restaurants der Deutschen
Mövenpick Marché
Vapiano Quelle: dpa
Le Buffet (Karstadt) Quelle: PR
Ikea Restaurant Quelle: IKEA / Helmut Stettin
Kentucky Fried Chicken (KFC) Quelle: PR
Pizza Hut Quelle: PR
Subway Quelle: dpa

Das Wachstumspotenzial in Deutschland lockt auch andere Anbieter an. Uber will 2017 hierzulande ein Angebot starten. Haben Sie Angst?
Uber bedient einen anderen Markt als wir. Wir haben zwar das Foodexpress-Geschäft übernommen und decken in neun deutschen Städten die gesamte Lieferkette ab -  wie Uber. So kann man über Lieferando.de beispielsweise bei Vapiano oder Nordsee bestellen. Aber 99,5 Prozent unserer Orders gehen auf den Lieferservicemarkt zurück, ein Markt, der seit Jahrzehnten existiert. Dort ist unsere Herausforderungen, Kunden, die vorher per Telefon bestellt haben, ins Internet zu locken. Es ist sehr schwierig von einem Wettbewerber die Kunden abzuwerben, das ist fast unmöglich. Wenn sie einmal Marktplatzkunde waren, bleiben sie in der Regel treuer Bestandskunde bei diesem Anbieter.  

Wie wollen Sie die Menschen vom Telefon auf ihren Marktplatz locken?
Wir investieren sehr viel in Marketing, aber das ist nur eine Sache. Wir versuchen natürlich auch mit unserem Produkt, unserem Kundenservice und einem großen Restaurantangebot zu überzeugen. Wir decken mittlerweile in Deutschland 39 Prozent der Restaurants ab, insgesamt sind das in Deutschland momentan 10.700 Restaurants auf Lieferando.de. In Holland sind wir bei über 80 Prozent. Wir wollen über das Restaurantangebot, das bessere Produkt und Marketing Kunden überzeugen.  

Der Trend geht in Deutschland immer stärker hin zur gesunden Ernährung. Lieferservices werden primär mit Fast-Food verbunden. 
Wir sind im Endeffekt nur das Spiegelbild von dem, was im Markt angeboten wird. Wir versuchen alle Restaurants auf unserer Plattform zu haben. Wenn die Nachfrage nach gesundem Essen groß genug ist, werden wir mehr Lieferdienste für gesundes Essen listen. Ich wohne beispielsweise in Berlin, dort gibt es bereits ein großes Lieferservice-Angebot für veganes Essen und Salat. 

Ihr Hauptkonkurrent Delivery Hero investiert in Schwellenländer, um zu wachsen. Sie sind in 10 Ländern aktiv. Ist eine weitere Expansion geplant?
Wir haben als Firma immer in erster Linie organisch die Märkte vorangetrieben, in denen wir aktiv sind. Für uns ist es keine Option, in sehr vielen Märkten aktiv zu sein und dort nur halbherzig zu agieren. Unser Fokus liegt hier vor allem auf unseren fünf Kernmärkten, Niederlande, Belgien, Deutschland, Österreich und Polen. In die werden wir weiter investieren. 

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