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Junge Frau mit Sané-Trikot Quelle: imago images

Fußball-Fans: Worin sich Frauen von Männern unterscheiden

Weibliche Fußball-Fans interessieren sich tendenziell wenig für ausländischen Fußball. Dafür aber eher für deutsche Produkte. Und sie mögen neben den größten Vereinen besonders Frankfurt, Wolfsburg, Hertha und Schalke.

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Schätzen Sie mal: Wie viele der deutschen Fußball-Fans sind Männer? Und wie viele Frauen?

Vermutlichen werden einige von Ihnen bei einer Quote von 70/30 gelandet sein – oder haben Sie die Fußball-Fans als noch männlicher eingeschätzt? Tatsächlich sind Männer und Frauen recht gleich verteilt, lässt uns das Zielgruppen-Analyse-Tool YouGov Profiles wissen: Von zehn Fußball-Fans sind sechs Männer und vier Frauen. Und genau die wollen wir uns in dieser Kolumne einmal genauer anschauen.

Borussia Dortmund mit Frauen-Bonus

Unter allen Deutschen haben Bayern München und Borussia Dortmund mit großem Abstand die meisten Fans. Darauf folgen der 1. FC Köln, RB Leipzig, Schalke 04 und der Hamburger SV. Dieses Ranking bleibt bei der gezielten Betrachtung der explizit männlichen oder weiblichen Fans nahezu unverändert. Und doch gibt es Vereine, die von den Frauen etwas mehr gemocht werden – allen voran Borussia Dortmund, Bayern München, Eintracht Frankfurt und VfL Wolfsburg.

Das heißt nicht, dass diese Vereine mehr weibliche als männliche Fans haben, aber unter den weiblichen Fans werden sie im Verhältnis häufiger genannt als unter den männlichen.

Wenig Interesse an ausländischem Fußball

Für ausländischen Fußball scheinen sich die Frauen dagegen tendenziell weniger zu interessieren. Unter den Clubs, über die sich weibliche Fußball-Fans regelmäßig informieren, werden die ausländischen Top-Vereine im Verhältnis deutlich seltener genannt als von den Männern.

Auch zählen in Relation Manchester City, Liverpool, der FC Barcelona und Juventus Turin seltener zu den Lieblingsvereinen. Eine Ausnahme gibt es aber: Real Madrid. Und das hat wohl nicht mit der ehemaligen Gallions-Figur Christiano Ronaldo zu tun. Als dieser den Verein verließ, haben die Frauen nicht in Scharen ihre Anhängerschaft gekündigt. Sie mögen Real Madrid aus anderen Gründen.

Fan-Kultur und Management von Freiburg eher von den Männern gemocht

Auch bei der Bewertung der Anhängerschaft an sich (nicht der Vereine) gibt es Unterschiede: Vor allem der SC Freiburg, 1899 Hoffenheim und Hertha BSC sind hier interessant. Denn während es unter den männlichen Fußballfans einen deutlich höheren Anteil gibt, der die Fan-Kultur des SC Freiburg positiv bewertet, ist es bei Hoffenheim und Berlin genau umgekehrt. Deren Fan-Kultur wird tendenziell eher von den Frauen gemocht.

Der SC Freiburg fällt auch bei der Bewertung des Managements auf. Hier sind es tendenziell eher die männlichen Fans, die der Club-Führung gute Noten geben.

Weibliche Fußball-Fans gehen in Bars und kaufen „Made in Germany“

Das Zielgruppen-Analyse-Tool YouGov Profiles gibt aber nicht nur Auskunft darüber, wie Frauen und Männer ihre Vereine bewerten. Wir erfahren auch Dinge über ihren Alltag und ihre Vorlieben. In diesem Fall wollten wir wissen: Inwiefern unterscheiden sich weibliche Fußball-Fans von allen anderen Frauen?

Eine Erkenntnis: Die Fußball-Fans scheinen großes Interesse an Lebensfreude zu haben. Tendenziell gehen sie lieber als die weibliche Vergleichsgruppe in angesagte Bars und Restaurants, sind eher bereit Geld für gutes Bier und guten Wein auszugeben, sind lieber in der Freizeit aktiv und geben häufiger an, ihre Freizeit sei ihnen heilig und dass ihnen Zeit wichtiger sei als Geld. Auch kochen sie häufiger gerne für sich und andere.

Zudem sind die weiblichen Fußball-Fans tendenziell patriotischer als die die weibliche Vergleichsgruppe. Sie sind eher stolz, deutsch zu sein, kaufen lieber „Made in Germany“ und bei deutschen Unternehmen. Und: Frauen, die das Kriterium „Fußball-Fan“ erfüllen, sind im Schnitt etwas jünger.

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