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BrandIndex

Netflix hat in Deutschland gute Chancen

Holger Geißler
Holger Geißler Psychologe, Werbepsychologe

Obwohl der Videostreaming-Dienstleister Netflix in Deutschland noch nicht gestartet ist, bekommt er schon gute Noten. Wenn er hier so beliebt wird wie in den USA, kriegen die bisherigen Anbieter mächtig Konkurrenz.

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UltravioletAus Hollywood kommt eine neue On-Demand-Plattform. Die dort ansässigen Studios wollen im zweiten Halbjahr mit dem digitalen Service Ultraviolet starten. Von großen Handelsunternehmen habe man bereits ein positives Feedback bekommen. Voraussichtlich im September soll die Homepage dann mit dem kompletten Online-Angebot auch in Deutschland und Frankreich verfügbar sein. Anmelden können Nutzer sich bereit. Bereits seit Oktober 2011 ist die Seite zum Videodownload in den USA, Kanada, Großbritannien, Irland, Australien und Neuseeland erhältlich. Bisher sind 12,5 Millionen Haushalte registriert. Quelle: Screenshot
Maxdomemaxdome ist das Filmportal der ProSiebenSat.1 Media AG und ist schon seit längerem, nämlich 2006, im Video-On-Demand-Geschäft tätig. Ähnlich zu iTunes können Filme auch einzeln, ohne Abo ausgeliehen oder gekauft werden. Daneben existieren einige Flatrate Preismodelle. Nach eigenen Angaben stehen maxdome über 45.000 Videos aus verschiedenen Kategorien zur Verfügung, viele davon Eigenproduktionen von Pro7 und Sat1. Quelle: Screenshot
LOVEFiLMAmazons Tochterunternehmen LOVEFiLM ist ein Online-Videoverleih, als auch Video-On-Demand-Plattform. So verschickt die Internet-Videothek leihweise DVDs und Blu-rays per Post und ist gleichzeitig als Video-On-Demand-Angebot nutzbar. Mittlerweile hat das Unternehmen nach eigenen Angaben über 12.000 VOD-Titel und ist damit gleichauf mit Watchever. Quelle: Screenshot
WatcheverWatchever bietet mit dem Erwerb einer Flatrate die Möglichkeit, auf Smart TVs, Notebooks, Tablets, Smartphones und Spielekonsolen Filme oder Serien zu schauen. Über Facebook können die eigenen Bemerkungen zu den gesehenen Inhalten mit Freunden geteilt werden. Durch die Bewertung der Filme werden dem Nutzer passende, personalisierte Filmempfehlungen präsentiert. Quelle: Presse
MyVideoMyVideo ist ein Videoportal, das genau wie youtube in erster Linie auf nutzergeneriertem Content aufbaut. Neben selbstgedrehten Videoclips bietet MyVideo vor allem professionelle Inhalte an. So haben die Nutzer Zugriff auf über 3,8 Millionen Musikvideos, exklusive Web-TV-Produktionen, Serien oder Kinofilme. Quelle: Screenshot
iTunesLängst ist Apples iTunes nicht mehr nur auf Musik und Apps beschränkt. Apples iTunes-Videothek hebt sich in vielfacher Hinsicht von der Video-On-Demand-Konkurrenz ab. So bietet der IT-Gigant mit über 13.000 Filmen und Serien zwar die größte Auswahl, ein Abomodell sucht man hier allerdings vergeblich. Einzelne Inhalte müssen also stets geliehen oder gekauft werden, wobei der Anspruch auf geliehene Filme nach drei Tagen verloren geht. Apple punktet auch bei der Tonqualität, indem fast jeder Film in Dolby Digital 5.1 daherkommt. Quelle: Screenshot
EntertainDas Entertain-Angebot der Telekom bietet individuelles Fernsehen. Durch die Aufnahmefunktion wird das TV-Programm aufgezeichnet und über das Handy oder den PC organisiert. Das Video on Demand-Programm bietet eine Auswahl aus über 19.000 Film-, TV- und Serien-Highlights. Quelle: Presse

In manchen Technik-Blogs ist der Videostreaming-Dienst Netflix schon jetzt eine Ikone, obwohl er in Deutschland noch gar nicht verfügbar ist. Er wird beschrieben als genau das, was sich die User in Sachen Serien und Filme immer gewünscht haben: Hervorragende Technik, flüssige Streams auch in HD, breites Angebot, eigene, hochwertige Produktionen wie etwa die Serie House of Cards mit Kevin Spacey. Hinzu kommt ein ausgeklügeltes Empfehlungs-Management.

Denn Netflix analysiert genau, wer wann welche Serie oder welchen Film schaut, an welcher Stelle er pausiert oder abbricht und generiert daraus Empfehlungen, was sonst noch gefallen könnte. Keine neue Erfindung, doch bei Netflix scheint es perfektioniert worden zu sein. Allein 800 Ingenieure sind bei dem Video-Streamer tätig.

Erst kürzlich hat Netflix seinen Europa- bzw. Deutschlandstart noch innerhalb dieses Jahres bestätigt. Der Druck auf die bereits in Deutschland agierenden Videostreaming-Dienste und Online-Videotheken dürfte somit wachsen. Wie unser Markenmonitor BrandIndex zeigt, hat Maxdome in Sachen Bekanntheit in dieser Branche hierzulande die Nase vorn, was noch nicht heißt, dass der Anbieter auch beliebt ist. Aber immerhin: fast zwei von drei Bundesbürgern kennen die Marke. Damit zählt sie zu den präsentesten Marken der Branche und spielt in einer Liga mit iTunes und Google Play, wobei die beiden Letztgenannten auch für den Bezug von Apps, Musik oder Büchern stehen und davon zusätzlich profitieren.

Maxdome nicht sonderlich beliebt

Als zweitplatzierter reiner Streaming-Anbieter folgt Watchever. Jeder zweite Deutsche kennt diese Marke. Mit "Instant Video", dem Nachfolger von Lovefilm, ist Amazon als Drittpositionierter im aktuellen Awareness-Ranking für diese Branche zwar nicht Bekanntheitsführer, wohl aber zusammen mit Maxdome die Marke mit dem höchsten Consideration-Score, der ebenfalls im BrandIndex gemessen wird. Heißt: Sechs Prozent aller Deutschen können sich aktuell vorstellen, diese Anbieter zu nutzen.

Doch eine hohe Bekanntheit geht nicht immer mit einem guten Image einher. Hier hat Amazon Instant Video mit +17 Imagepunkten im BrandIndex die Nase vorn. Der BrandIndex gibt auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten an, wie Verbraucher täglich das Image einer Marke bewerten. Watchever hat mit +8 Punkten einen deutlichen Abstand auf Instant Video. Besonders interessant: Maxdome belegt trotz Platz eins in Sachen Bekanntheit beim Image den letzten Platz innerhalb der Kategorie Videostreamer.

In den USA kennt Netflix fast jeder

Und Netflix, das Portal, das auch in Deutschland freudig erwartet wird? Nur jeder achte Deutsche kennt die Marke bereits, hier besteht Steigerungspotential. Doch das Gesamtimage zeigt: Personen, die Netflix kennen, bewerten es mit +14 Punkten nur wenige Punkte schlechter als den aktuell Erstplatzierten. Und falls sich Netflix in Deutschland auch nur annähernd wie in den USA entwickelt, wird sich der Streaming-Dienst keine allzu großen Sorgen machen müssen: Dort kennen 9 von 10 Menschen die Marke. Und mit +43 Punkten wird das Image in den USA fast so gut bewertet wie das von Webvideo-Weltmeister Youtube.

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