




Die British-Airways-Mutter IAG lässt bei der geplanten Übernahme der irischen Fluggesellschaft Aer Lingus nicht locker. Jetzt hat die International Airlines Group (IAG) ihre Offerte für die frühere irische Staatsfluglinie ein weiteres Mal aufgestockt, wie Aer Lingus am Montagmorgen in Dublin mitteilte. Insgesamt bewertet der neue Vorschlag die irische Gesellschaft mit 1,36 Milliarden Euro.
Ob die Iren diesmal darauf eingehen, ist offen. Der Verwaltungsrat will den Vorschlag prüfen. Aer Lingus ist für IAG vor allem wegen der Start- und Landerechte am Londoner Flughafen Heathrow interessant. IAG will für jede Aer-Lingus-Aktie nun 2,55 Euro bezahlen. Davon sollen 2,50 Euro in bar und 5 Cent als Bardividende fließen. Ob die IAG eine verbindliche Übernahmeofferte vorlegt, ist den Iren zufolge allerdings offen. Im Dezember hatte IAG bereits zwei Angebote in Höhe von 2,30 Euro und 2,40 Euro je Aktie gemacht. Aer Lingus hatte der in London ansässigen Gesellschaft aber die kalte Schulter gezeigt. Zu IAG gehören neben British Airways auch die spanischen Fluglinien Iberia und Vueling.
Die Eigentümerverhältnisse machen eine Übernahme kompliziert: Die frühere staatliche Fluggesellschaft Aer Lingus gehört zu gut einem Viertel noch den irischen Steuerzahlern. Den größten Anteil hält mit knapp 30 Prozent Europas größter Billigflieger Ryanair. Ryanair hatte mehrfach versucht, die heimische Konkurrentin Aer Lingus zu schlucken, war aber immer wieder am Widerstand der Kartellbehörden gescheitert. Zu einem Verkauf der Beteiligung konnte sich Ryanair-Chef Michael O'Leary jedoch nicht durchringen.