CEO Deutsche Hospitality Thomas Willms „Wir wollen typisch deutschen Service bieten“

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In Zukunft Hotelzimmer mit App öffnen

Steigen mit Zleep nicht auch Ihre Kosten? Immerhin müssen Sie sich nun um eine neue Marke und ein ungewohntes Feld kümmern.
Natürlich ist der Aufwand nach einer Übernahme zunächst etwas höher. Aber wir rechnen unterm Strich mit niedrigeren Kosten. So wird mit der Größe unseres Angebots der Vertrieb günstiger. Dazu profitiert Zleep von unseren Fortschritten bei der Digitalisierung. So bieten wir bald wie in fast allen unseren Intercity-Hotels die Möglichkeit, dass Kunden ihr Zimmer mit Hilfe der App auf Ihrem Handy öffnen können und so keinen Schlüssel mehr brauchen.

Besteht nicht eher die Gefahr, dass sie mit Ihrem Steigenberger-Anspruch es beim Service übertreiben und für zu hohe Kosten sorgen?
Nein. Denn wir behalten das alte Management rund um den Gründer Peter Haaber. Das führt Zleep ebenso als eigenständige Marke wie wir das bei Intercity oder Maxx erfolgreich getan haben.

Was haben Sie denn mit Zleep vor?
Wir wollen die Marke schnell vor allem in den deutschsprachigen Ländern und Osteuropa etablieren und zu einem Marktführer werden. Dabei denken wir vor allem in Deutschland an bis zu zehn Häuser in jedem der kommenden Jahre.

Wann und wo kommt das erste deutsche Zleep?

Bitte haben Sie Verständnis, dass ich Ihnen das heute nicht beantworten werde. Soviel sei gesagt: Lange wird es nicht mehr dauern.

Müssen Sie nicht auch in die bestehenden Häuser investieren? Derzeit gibt es relativ große Unterschiede zwischen neueren Hotels wie am Flughafen Kopenhagen und älteren Häusern.

Ich habe fast alle Zleep-Hotels besucht und fand die Unterschiede nicht größter als innerhalb von anderen Marken. Aber natürlich werden wir wie bei unseren anderen Häusern für den gleichen hohen Marken-Standard sorgen.

Die großen Billig-Marken wie Ibis von Accor oder Holiday Inn von InterContinental haben viel mehr Häuser und ebenso ehrgeizige Wachstumspläne wie Sie. Wie wollen Sie gegen die bestehen?
Zum einen bieten wir mit unserem skandinavischen Design etwas, was sonst keiner hat. Dazu kommt unser etwas anderer typisch deutscher Ansatz beim Service.

Was bitteschön ist denn deutscher Service, vor allem im Budget-Bereich?
Es geht um Qualität, Zuverlässigkeit die Anliegen der Gäste schnell und effizient zu lösen, so wie wir das bei Steigenberger tun – und damit seit Jahren in neutralen Kundenumfragen zu der beliebtesten Hotelgruppe in Deutschland gewählt werden.

Das klingt jetzt noch ziemlich wolkig.
Service ist leider immer etwas schwer in Worte zu fassen. Den müssen Sie als Kunde erleben. Lassen Sie sich überraschen, wenn wir die ersten Häuser eröffnet haben.

Überzeugen Sie denn mit Ihrem Konzept die Investoren? Sie besitzen ja keine eigenen Immobilien, sondern betreiben die Häuser anderer Investoren mit langjährigen Verträgen als Pächter, Manager oder im Franchise.
Den Investoren gefällt unser Angebot. Denn in fast allen Städten gibt es so viele Häuser einer Marke, dass Investoren zu Recht befürchten, jedes weitere könnte ihre bestehenden Hotels Umsatz kostet. Dagegen können sie dank unseres anderen Konzepts mit mehr Geschäft rechnen.

Bleibt das auch so? Inzwischen mehren sich die Anzeichen für eine Ende des langjährigen Aufschwungs in Deutschland.
Ich lese auch immer wieder, dass uns ein Abschwung droht. Aber wir können derzeit nicht beobachten, dass unser Geschäft nachlässt. Im Gegenteil, alle Anzeichen deuten für uns auf weiteres Wachstum.

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