Coronaverluste Dorint-Chef fordert zusätzliche Milliardenhilfe für Hotels

Durch die Verschärfungen der Coronamaßnahmen machen mittelständische Hotelketten wie Dorint immer mehr Verluste, können sie aber nicht mehr mit Hilfsmitteln ausgleichen. Quelle: imago images

Größere mittelständische Hotel-Ketten bleiben zum Großteil auf den finanziellen Schäden durch die Coronakrise sitzen. Dorint-Chef Dirk Iserlohe sieht darin eine Wettbewerbsverzerrung und fordert ein Hilfsprogramm.

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Der geschäftsführende Gesellschafter der Dorint-Hotels-Muttergesellschaft Honestis, Dirk Iserlohe, fordert ein zusätzliches Hilfsprogramm für deutsche Übernachtungsbetriebe. „Schätzungsweise eine Milliarde Euro“, so Iserlohe gegenüber der WirtschaftsWoche, brauche die Branche als Ausgleich für die bisher nicht gedeckten Schäden durch die Coronaregelungen. „Wir haben durch die aktuellen Verschärfungen immer mehr Verluste. Doch wir bekommen wegen der Beihilfe-Limitierungen keine zusätzlichen Hilfen“, so der Manager.

Fließen soll das Geld an größere Mittelständler wie Dorint, Maritim, Novum, H-Hotels oder die Steigenberger-Mutter Deutsche Hospitality. Während kleineren Gruppen bisher fast alle Schäden ersetzt würden, müssten die größeren Ketten wegen der Deckelung der bisherigen Corona-Zuschüsse einen großen Teil ihrer Kosten selbst tragen.

Dirk Iserlohe, Aufsichtsratschef der Dorint Hotels, will eine Milliarde Euro Staatsgelder für die Branche, Hilfsgelder über Finanzämter auszahlen lassen – und rechnet mit Verständnis beim neuen Finanzminister.
von Rüdiger Kiani-Kreß

Allein Dorint bleibe deshalb bis Jahresende auf rund 63 Millionen Euro ihrer auf 140 Millionen geschätzten Coronaverluste sitzen. Das hält Iserlohe, nicht nur für „Diskriminierung beziehungsweise Wettbewerbsverzerrung“. Dadurch verschlechterten sich aus seiner Sicht auch die Bilanzen der betroffenen Gesellschaften. „Sie bekommen Kredite schwerer oder zu schlechteren Konditionen, wenn diese nicht sogar gekündigt werden“, so Iserlohe. „Damit sind die größeren Gruppen in ihrer Existenz gefährdet.“

Die Mehrkosten sind für die öffentliche Hand aus Sicht des Managers kein Problem. „Der Staat hat unterm Strich durch Corona nichts verloren. Der Bund erwartet von 2021 bis 2025 sogar zusätzliche Steuereinnahmen von 178 Milliarden Euro“, so Iserlohe im Gespräch mit der WirtschaftsWoche.

Mehr zum Thema: Lesen Sie hier das ganze Interview mit Dirk Iserlohe, indem er eine Milliarde Euro staatlichen Schadensersatz für die Branche fordert und erklärt, warum er mit Verständnis beim neuen Bundesfinanzminister Christian Lindner rechnet.

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