Dean & De Luca Mit Architektur McDonald's Paroli bieten

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Kochen als Show

Dass für den erfolgreichen Aufbau einer Marke für den raschen guten Hunger auch Design eine entscheidende Rolle spielt, ist in den Metropolen zwischen New York und London seit langer Zeit und auch in Deutschland immer häufiger zu beobachten.

Die Systemgastronomie von Burgerbrater Hans im Glück bis zur französischen Bistro-Interpretationen der Gruppe „Alex“, die zur britischen Gruppe Mitchells & Butlers gehört.

Das Unternehmen hat immerhin mehr als 43.000 Mitarbeiter und macht jährlich einen Umsatz rund zwei Milliarden Pfund. Wiedererkennbarkeit durch Logo, Farbgestaltung und Einrichtung - das ist das Ziel einer Gestaltung, die darauf setzt, dass Menschen Gewohnheitstiere sind und die Identifikation mit Werten wie Nachhaltigkeit oder Coolness durch die Wahl des Restaurants ausdrücken möchten.

Zehn dicke Fast-Food-Flops
Ein Omelett-Sandwich Quelle: Creative Commons
Screenshot eines YouTube-Videos, in dem die McDonald´s-Pizza beworben wird Quelle: Screenshot
McLobster Quelle: Creative Commons
Mini-Burger BK Shots Quelle: Creative Commons
Würstchen Quelle: REUTERS
Satisfries Quelle: obs
Eine Ananas Quelle: Fotolia

Für Dean & DeLuca soll es die Handschrift des deutschen Architekten Scheeren sein, die die Gäste anzieht. Als Ort für die Präsentation wählte der thailändische Investor nicht eine Gastronomiemesse aus. In einem Zelt im Rahmen der Messe DesignMiami wurde der Arbeitsplatz für die künftigen Köche von Dean & DeLuca vorgestellt.
Kochen und Zubereitung als Event – statt hinter verschlossenen Türen aus Tüten Dinge vorgefertigte Convenienceprodukte zu erwärmen, soll der Kunde Vertrauen in die Zubereitung gewinnen, in dem er den Mitarbeitern über die Schulter schauen kann. Offenheit soll Vertrauen schaffen. Auch das ist ein Konzept, das sich als sogenanntes „Show-Cooking“ erfolgreich seinen Platz in der Welt der Gastronomie erobert hat.

So will McDonald´s aus der Krise

Das funktioniert sogar auf aller höchstem Niveau, wie die Restaurants „L’atelier“ des französischen Sternekochs Joel Robuchon zeigen, die weltweit höchste Auszeichnungen erhalten und in denen die Gäste an einer Art Theke den Köchen zumindest bei der Vollendung der Gerichte zusehen können. Eines davon befindet sich in Bangkoks höchstem Gebäude, dem Maha Nakhon – erbaut von der Gruppe Pace und gestaltet von Ole Scheeren.
Für Deutschland sind allerdings noch keine Pläne bekannt. Der Siegeszug der Dean & DeLuca-Filialen soll in den USA und Asien beginnen. Auch zum Speiseangebot ist bislang wenig bekannt. Auf der DesignMiami waren es die kulinarischen TopTen einer verwöhnten Klientel, der nachhaltiger Konsum so wichtig ist wie die eigene Gesundheit. Da darf dann auch der Grünkohl nicht fehlen, der als Kale – gern auch als pürierter Smoothie - in den USA eine Renaissance erlebt, bei der sich Menschen zwischen Oldenburg und Niederrhein die Augen reiben dürften. Manch einer würde sogar lieber zum frittierten Hirn greifen - so wie Hannibal Lector.

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