Dekabank, Xiaomi, Zooplus Die Quartalszahlen des Tages

Dekabank peilt in schwierigem Umfeld Gewinnsteigerung an Quelle: dpa

Die Dekabank will trotz Gegenwind besser abschneiden als 2017, der Smartphonekonzerns Xiaomi legt einen Umsatzsprung hin. Die Quartalszahlen des Tages im Überblick.

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Zahlreiche Firmen veröffentlichen dieser Tage ihre aktuelle Quartalsbilanz. Es folgt in Kurzform ein Überblick über einige Ergebnisse vom Mittwoch:

CA Immobilien steigert Ergebnis dank höherer Mieterlöse
Der österreichische Immobilienkonzern hat sein Halbjahresergebnis dank wachsender Mieterlöse um knapp 13 Prozent auf 63,2 Millionen Euro gesteigert. Die Mieterlöse kletterten um knapp sechs Prozent auf 93,8 Millionen Euro.

Dekabank peilt in schwierigem Umfeld Gewinnsteigerung an
Die Dekabank will in ihrem Jubiläumsjahr trotz Gegenwinds besser abschneiden als 2017. „Für das Gesamtjahr gehen wir aus heutiger Sicht davon aus, dass wir einen leichten Anstieg des wirtschaftlichen Ergebnisses gegenüber dem Vorjahreswert erreichen - trotz erneut spürbarer regulatorischer Kosten“, bekräftigte Vorstandschef Michael Rüdiger anlässlich der Vorlage der Halbjahreszahlen des Frankfurter Instituts am Mittwoch. In den ersten sechs Monaten fiel das wirtschaftliche Ergebnis - die Kernkennzahl der Deka - mit 222,6 Millionen Euro geringer aus als vor Jahresfrist (241,3 Millionen Euro). Ein Grund seien Pensionsrückstellungen. Zudem verunsicherte die Diskussion um Strafzölle zeitweise die Anleger und drückte an den Börsen die Kurse. Das machte sich in den Bewertungen der Wertpapierbestände der Deka bemerkbar. Die Nachfrage nach Fonds und Zertifikaten ist nach Deka-Angaben nach wie vor hoch - auch wenn der Rekordabsatz des Vorjahreszeitraums in den ersten sechs Monaten nicht erreicht wurde. Insgesamt sammelte das Wertpapierhaus der Sparkassen rund 10,6 (Vorjahreszeitraum: 12,6) Milliarden Euro frische Gelder ein. Treiber war dabei das Geschäft mit Privatkunden mit 6,6 (5,7) Milliarden Euro. Das Geschäft mit institutionellen Kunden wie Versicherungen und Pensionskassen blieb mit 3,9 (6,9) Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert. Im vergangenen Jahr hatte die Dekabank dank höherer Provisionen und einer deutlich geringeren Vorsorge für mögliche Kreditausfälle ihr wirtschaftliches Ergebnis auf rund 449 Millionen Euro gesteigert. Das Institut feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen: Der Grundstein für die Deka war am 1. Februar 1918 mit der Gründung der Deutschen Girozentrale (DGZ) gelegt worden.

Absatzboom füllt Chinas Smartphonekonzern Xiaomi die Kassen
Der chinesische Smartphonehersteller Xiaomi hat im abgelaufenen Quartal wegen der starken Nachfrage nach Handys und vernetzten Geräten einen Umsatzsprung hingelegt. Die Erlöse kletterten um 68 Prozent auf 45,24 Milliarden Yuan (umgerechnet 5,75 Milliarden Yuan), wie der seit Juli börsennotierte Konzern am Mittwoch mitteilte. Xiaomi profitierte dabei von der gestiegenen Nachfrage nach seinen günstigen Smartphones außerhalb des Heimatmarktes wie beispielsweise in Indien. Dort verdrängte das Unternehmen Samsung Electronics als Marktführer. Inzwischen sind die unter den Namen Mi und Redmi bekannten Handys von Xiaomi in gut 30 Ländern - darunter als einziges europäisches Land Spanien - erhältlich. Unter dem Strich blieben Xiaomi fast 1,9 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch Verluste in Höhe von 1,5 Milliarden Euro geschrieben wurden. Mit dem Quartalsbericht dürfte Xiaomi Anleger über den enttäuschenden Börsengang hinwegtrösten. Beim Gang aufs Parkett wurde die Firma mit 54 Milliarden Dollar bewertet und damit nur mit der Hälfte der Anfang des Jahres veranschlagten Schätzungen. Sorgen bezüglich der Bewertung haben die in Hongkong notierten Aktien zuletzt auf Talfahrt geschickt. Das Smartphone-Geschäft steht bei Xiaomi für rund 70 Prozent des Umsatzes. Allerdings sind die Margen dünn. Während die Chinesen Analysten zufolge im vergangenen Jahr auf eine Marge von 8,8 Prozent kamen, waren es bei den iPhones von Apple etwa 60 Prozent. Neben Smartphones konzentriert sich Xiaomi auf vernetzte Produkte und hat unter anderem auch Reiskocher, Luftreiniger und Motorroller im Angebot.

Online-Tierfutterhändler Zooplus rutscht in die roten Zahlen
Der Münchner Internet-Tierfutterhändler Zooplus will nach einem Verlust im ersten Halbjahr auf die Kostenbremse treten. Unter anderem durch die Erweiterung eines Logistik-Zentrums in Großbritannien rutschte Zooplus mit 9,2 Millionen Euro vor Steuern in die Verlustzone. Ein Jahr zuvor stand noch ein Gewinn von 5,1 Millionen zu Buche. "Auf Gesamtjahresbasis gilt für uns, den Fokus auf Wachstum und Investitionen zum weiteren Ausbau unserer Marktposition mit einer angemessenen Ergebnisentwicklung in Einklang zu bringen", sagte Vorstandschef Cornelius Patt am Mittwoch. Die Kosten rückten daher stärker in den Vordergrund. Im zweiten Halbjahr erwarte Zooplus damit eine "deutliche Ergebnisverbesserung". Auf einen Gewinn will sich Patt weiterhin nicht festlegen. Die Umsatzrendite werde 2018 vor Steuern zwischen minus 0,5 und plus 0,5 Prozent liegen, bekräftigte er. Das entspricht einem Ergebnis zwischen minus sieben und plus sieben Millionen Euro. Der Umsatz soll um 21 bis 23 Prozent auf 1,34 bis 1,37 Milliarden Euro steigen. Im ersten Halbjahr lag er mit einem Plus von 24 Prozent auf 643 Millionen Euro über Plan. "Zooplus bleibt im Investment-Modus", schrieb Analyst Volker Bosse von Baader Helvea. Das Unternehmen gebe dem Umsatz weiter Vorrang vor den Margen. Bis 2020 soll der Umsatz auf zwei Milliarden Euro steigen. Die Zooplus-Aktie sprang am Mittwoch um 9,6 Prozent auf 147,50 Euro nach oben. Bei der Bekanntgabe des Umsatzes Mitte Juli war sie im gleichen Maße abgestürzt. Vor allem das Geschäft mit Eigenmarken für Streu und Futter lief im ersten Halbjahr mit einem Plus von 37 Prozent. Zooplus sei es gelungen, Preiserhöhungen der Lieferanten an die Kunden weiterzureichen und zugleich die Einkaufs-Konditionen zu verbessern, hieß es in der Mitteilung. Die Stammkunden seien loyal, und von Januar bis Juni hätten sich 16 Prozent mehr Neukunden registriert.

Gewinnschmelze bei Apple-Zulieferer drückt Chipwerte
Schwache Geschäftszahlen eines Apple-Zulieferers in Hongkong haben am Mittwoch europaweit Chipwerte ausgebremst. Im TecDax gaben die Aktien von Dialog Semiconductor bis zu vier Prozent auf 17,33 Euro nach. In Österreich fielen die AMS-Papiere um rund zwei Prozent, in Paris gaben die Titel von STMicroelectronics um 0,5 Prozent nach. Auslöser war ein Gewinneinbruch von AAC Technologies, der dem US-Konzern für seine iPhones und iPads akustische Komponenten liefert. Zum ersten Mal seit knapp vier Jahren verzeichnete AAC einen Rückgang des Nettoergebnisses. In dem im Juni zu Ende gegangenen Quartal brachen die Erträge um 39 Prozent ein, der Umsatz schrumpfte um 14,5 Prozent. Das Unternehmen begründete die Einbußen unter anderem mit einem schwächelnden Smartphone-Markt. Schätzungen zufolge macht die Firma rund die Hälfte ihrer Umsätze mit Apple. AAC-Aktien brachen um bis zu zehn Prozent ein und schlossen 4,4 Prozent schwächer.

Gewinn der Helaba geht zurück
Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) spürt die niedrigen Zinsen und den harten Wettbewerb. Das Ergebnis vor Steuern sank im ersten Halbjahr um 16 Prozent auf 200 Millionen Euro, nach Steuern blieben 140 (Vorjahr: 150) Millionen Euro übrig. "Die herausfordernden Rahmenbedingungen halten weiter an und belasten insbesondere den Zinsüberschuss", sagte Helaba-Chef Herbert Hans Grüntker am Mittwoch. "Dagegen hat sich das Neugeschäftsvolumen erwartungsgemäß im zweiten Quartal spürbar belebt und die Risikolage ist weiterhin entspannt. Deshalb erwarten wir mit Blick auf das Gesamtjahr unverändert ein Vorsteuerergebnis in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrages." Wegen des verschärften Wettbewerbs war das Neugeschäft zu Jahresanfang eingebrochen. Obwohl sich die Lage im zweiten Quartal stark verbesserte lag das mittel- bis langfristige Neugeschäft - ohne das Fördergeschäft der WIBank - zum Halbjahr mit 7,8 Milliarden Euro immer noch 14 Prozent unter dem Vorjahreswert von 9,1 Milliarden Euro. Positiv entwickelte sich dagegen die Risikovorsorge: Dank der guten Konjunktur konnte die Helaba mehr Risikovorsorge auflösen als sie neu bilden musste. Die Landesbank verbuchte daraus einen Ertrag von 13 Millionen Euro nach einem Aufwand von zwei Millionen vor Jahresfrist.

Österreichischer Versicherer Uniqa mit Gewinnsprung
Der Wiener Versicherer weist für das erste Halbjahr einen Anstieg seines Vorsteuergewinns von 47,5 Prozent auf knapp 141 Millionen Euro aus. Wachstumstreiber waren demnach vor allem die Kfz- und Sachversicherung. Aber auch ein Einmaleffekt durch den Verkauf der Casino-Austria-Anteile im ersten Quartal spülte den Österreichern Geld in die Kassen.

Target zielt auf höheren Gewinn - Aktie auf Rekordkurs
Ein optimistischer Ausblick des amerikanischen Discount-Einzelhändlers Target hat Anleger am Mittwoch angelockt. Die Aktien schossen vorbörslich um 5,7 Prozent nach oben und steuerten auf ein Rekordhoch zu. Im zweiten Quartal übertraf Target mit seinem Gewinn die Erwartungen, nachdem der Konzern im Vierteljahr zuvor noch enttäuscht hatte. Beim Umsatz schlug sich Target mit einem Plus von 4,9 Prozent auf vergleichbarer Basis das siebte Quartal in Folge besser als gedacht. Das Management blickt nun zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Es hob die Prognose für das bereinigte Ergebnis je Aktie auf 5,30 bis 5,50 Dollar von zuvor 5,15 bis 5,45 Dollar an. Seit Jahresbeginn haben Target-Aktien rund 28 Prozent zugelegt.

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