Detthold Aden „Wir müssen unsere Infrastruktur intelligenter nutzen“

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"Wir haben weiter steigende Exportzahlen"

Die Luftaufnahme zeigt das North Sea Terminal (NTB) in Bremerhaven im Hafen. Quelle: dapd

Wie hoch sind die Belastungen durch Wilhelmshaven?

Eurogate hat durch die Belastungen in Wilhelmshaven, Ust-Luga und Tanger  eine Ergebnisreduzierung  von 20 Millionen Euro hinnehmen müssen. Deshalb also hat Eurogate , unser stärkster und ertragreichster Geschäftsbereich, im Geschäftsjahr 2012 auf Grund der Anlaufverluste 20 Millionen Euro weniger Ergebnis gemacht als im Vorjahr.  In der BLG-Bilanz schlug sich dies mit rund  10 Millionen Euro nieder. Aber das haben die Geschäftsbereiche Auto- und Kontraktlogistik überkompensiert.

Im letzten Jahr. Und dieses Jahr?

Wir rechnen für dieses Jahr noch einmal mit einer Belastung in gleicher Größe  einschließlich der Anlaufverluste von Tanger und Ust-Luga dabei.

Werden Sie wegen der Verzögerungen in Wilhelmshaven Schadenersatz fordern?

Das befindet sich derzeit in Verhandlungen.

Wird die Autologistik in diesem Jahr diese Belastung wieder kompensieren können? Wie Sie sagten, schwächelt der europäische Markt ja derzeit heftig. Und die deutschen Hersteller bauen ja kräftig neue Autowerke in Übersee.

Im Moment haben wir weiter steigende Exportzahlen der deutschen Hersteller von Premiumfahrzeugen. Die werden auch in Zukunft in Deutschland gebaut. Die ausländischen Produktionsstätten werden in der Tat immer größer und zahlreicher. Aber auch daran partizipieren wir. Denn wir sind auch ein große Autoteile-Logistiker, der alle Werke von Mercedes und viele von BMW in Übersee mit Komponenten beliefert und dafür sorgt, dass die Teile ans Band kommen.

Der Import von Komplettfahrzeugen dürfte dafür zurückgehen, oder?

Das ist so. wir haben heute nur noch 20 Prozent Import – früher waren es 50 Prozent des Gesamtvolumens in den Häfen. Kia und Hyundai produzieren aber inzwischen in der Slowakei. Und diese Autos werden mit unseren Zügen, mit Lastern und Binnenschiffen über die Donau nach Deutschland gebracht. Wir haben die Autos – sie landen nur nicht mehr im Seehafen an. Daran sieht man sehr schön die Entwicklung der BLG: Früher war sie allein im Hafen und in Bremerhaven. Heute sind wir an vielen Orten weltweit und mit ganz unterschiedlichen Transportmitteln aktiv.

Und Sie haben mit der Offshore-Logistik ein komplett neues Geschäftsfeld aufgebaut.

Das war ursprünglich ein Instrument zur Bewältigung der Wirtschaftskrise. Damals hatten wir Überkapazitäten in den Terminals, die wir nach der Energiewende und dem Boom der Windkraftanlagen auf See umgewidmet haben.

In den Häfen zeigt sich immer sehr früh, wie sich die Konjunktur entwickelt. Was melden diese Sensoren für 2013 und 2014?

In diesem Jahr wird die Wirtschaft weiter wachsen, aber ganz verhalten. Das ist noch kein Grund zur Sorge – immerhin gibt es noch so etwas wie Wachstum. 

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