Deutsche Bahn Mitarbeiter werden beleidigt, geschlagen und bespuckt

Die Hemmschwelle von Bahnreisenden, Personal auch schon wegen Nichtigkeiten verbal oder körperlich anzugreifen, sinkt. Ein Bericht zeigt: Bereits harmlose Nachfragen reichen, und Bahnreisende rasten aus.

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Deutsche Bahn: Mehr Angriffe auf Bahnmitarbeiter Quelle: dpa

Die Gewalt gegen Bahnmitarbeiter nimmt zu: Bereits die bloße Frage nach der Fahrkarte oder das Durchsetzen des Hausrechts führen bei einigen Bahnreisenden bereits zu Gewaltausbrüchen. Im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg von 27 Prozent. 80 Prozent der Zwischenfälle ereigneten sich demnach, als Bahnpersonal das Hausrecht durchsetzen oder Fahrkarten kontrollieren wollte, wie Zahlen belegen, die dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) vorliegen.

„Wir bemerken eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft, die Hemmschwelle für Gewalt sinkt“, zitiert das RND einen Bahnsprecher. Es könne nicht sein, dass die bloße Frage nach der Fahrkarte zu Gewaltausbrüchen führe. So würden Mitarbeiter mittlerweile schon bei Nichtigkeiten beleidigt, geschlagen und bespuckt.

Die hohen Zahlen hatten sich schon im ersten Halbjahr 2016 angekündigt. Bereits im September kündigte die Bahn an, Pfefferspray und Alarmgeräte für Zugbegleiter, mehrere hundert Schutzhunde für die Sicherheitskräfte und Ausbildungseinheiten zu Deeskalation und Eigensicherung einzuführen. Während der Karnevalstage testeten Bahnmitarbeiter in diesem Jahr außerdem Kameras am Körper der Sicherheitsleute, sogenannte Bodycams. Darauf solle - nach den Pilotversuchen in Berlin und Köln - künftig flächendeckend zurückgegriffen werden. Außerdem sollen 500 zusätzliche Sicherheitskräfte eingestellt werden.

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