




Demnach sollen Stellwerke und Werkstätten bestreikt und manche Züge nicht fahrbereit gemacht werden. „Wir fangen langsam an, um die Reisenden nicht zu sehr zu behelligen“, sagte EVG-Sprecher Uwe Reitz am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Die Bahn reagierte mit Unverständnis. Es sei absurd, jetzt zu streiken, nachdem über das aktuelle Lohnangebot der DB noch gar nicht verhandelt worden sei, sagte eine DB-Sprecherin.
Hintergrund der Warnstreiks sind die laufenden Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der bundeseigenen Deutschen Bahn (DB). Die Gewerkschaft war mit der Forderung nach einem Aufschlag von 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr in die Verhandlungen gegangen.
Die Bahn in Zahlen
Die Deutsche Bahn verbuchte im ersten Halbjahr 2012 einen Umsatz von 19,5 Milliarden Euro (18,9 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum). Insgesamt kam die Bahn 2011 auf einen Umsatz von 37,90 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor waren es 34,41 Milliarden Euro.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) beträgt 1,3 Milliarden Euro (1,1 Milliarden Euro).
Halbjahresergebnis: 794 Millionen Euro (648 Millionen Euro).
Genau 284.319 hatte der Staatskonzern zum Jahresende 2011. Das waren gut 8000 mehr als ein Jahr zuvor. Mitarbeiter zum 30. Juni: 286 215 (30. Juni 2011: 284 319).
Fahrgäste Bahnverkehr im ersten Halbjahr: mehr als 1,0 Milliarde (973 Millionen). 2011 fuhren täglich rund 5,43 Millionen Menschen mit der Deutschen Bahn. 2010 waren es noch rund 5,34 Millionen.
Die Züge der Bahn legten im vergangenen Jahr 79,2 Milliarden Personenkilometer zurück. Ein wenig mehr als ein Jahr zuvor (78,6 Milliarden Personenkilometer).
Beförderte Güter im Schienenverkehr: 202,3 Millionen Tonnen (207,8 Millionen Tonnen).
Das Schienennetz der Deutschen Bahn ist weiter geschrumpft. 2011 waren es nur noch 33.576 Kilometer. Ein Jahr zuvor gab es noch 33.723 Kilometer Schiene.
Die Arbeitgeber boten in einem ersten Schritt 2,4 Prozent mehr Geld in diesem und weitere 2 Prozent im nächsten Jahr sowie eine Einmalzahlung von 400 Euro. Die Gewerkschaft wies diesen Vorschlag als völlig unzureichend zurück. „Unser Protest ist eine deutliche Aufforderung, das vorliegende Angebot ordentlich aufzustocken“, sagte die stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Regina Rusch-Ziemba.
Die Tarifverhandlungen für die 130 000 Beschäftigten bei der Deutschen Bahn werden am Montag in Berlin fortgesetzt. Verhandelt wird parallel auch für 7000 Beschäftigte der Bahn-Konkurrenten Abellio, Benex, Hessische Landesbahn, Keolis, Netinera und Veolia, die eine gemeinsame Verhandlungsführung haben.