Deutsche Post 2017 sollen 10.000 E-Autos im Einsatz sein

Die Deutsche Post möchte in den kommenden Jahren herkömmliche Fahrzeuge durch Elektro-Transporter ersetzen. Ob das Unternehmen die sogenannten StreetScooter zukünftig auch an Dritte verkaufen wird, ließ es noch offen.

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Den StreetScooter hat die Deutsche Post DHL Group gemeinsam mit der StreetScooter GmbH und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen entwickelt. Quelle: dpa

Die Deutsche Post will in den kommenden Jahren ihre Fahrzeugflotte durch Elektro-Transporter der Marke StreetScooter austauschen. Ob die Post aber unter die Autoverkäufer geht, ist derzeit noch offen. "Es gibt noch keine finale Entscheidung, ob wir an Dritte verkaufen", sagte Konzernvorstand Jürgen Gerdes bei Aachen.

Darüber werde der Vorstand in den kommenden Monaten beraten und die Entscheidung Anfang 2017 veröffentlichen. "Die Nachfrage ist aber sehr, sehr groß", betonte Gerdes.

Derzeit werde die Produktion in der posteigenen Fabrikation in Aachen hochgefahren, um 2017 eine Kapazität von 10.000 Fahrzeuge pro Jahr zu erreichen. Bis Ende 2016 werde die Post etwa 2000 StreetScooter auf die Straße gebracht haben, kündigte Gerdes an.

Zum Investitionsvolumen machte er keine Angaben. "Es sind aber übersichtliche Zahlen", erklärte der Manager. "Zudem ist dieses Fahrzeug nicht teurer als die Fahrzeuge, die wir bisher einsetzen über den Lebenszyklus gesehen." Starthilfe bekommt die Post vom Bundesumweltministerium, das das Projekt mit 9,5 Millionen Euro fördert.

Was die Post mit ihrer Strategie 2020 erreichen will

Gerdes zufolge gibt es immer wieder Nachfrage etwa von Handwerkern nach dem E-Transporter, der zwar keine riesige Reichweite, aber eine große Ladefläche hat. Die bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Fahrzeuge befördern bei einem Einsatz in der Regel zwischen 100 und 150 Pakete. Die rund 4,60 Meter langen Post-Vehikel sind bereits unter anderem in Bonn, Bochum und Halle im Einsatz.

Umweltministerin lobt E-Autos der Post

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks sieht die Deutsche Post mit dem Aufbau einer eigenen Flotte von Elektroautos auf dem richtigen Weg. „Gerade der Wirtschaftsverkehr findet in den Städten statt und wird sich in Zukunft noch ausweiten“, sagte die SPD-Politikerin. „Und gerade brauchen wir die Entlastung unter dem Gesichtspunkt von Umwelt und Gesundheit.“

Die Lieferwagen, die die Post in dem inzwischen unternehmenseigenen Start-up entwickeln ließ, hätten „das berühmte Henne-und-Ei-Problem“ gelöst, sagte die Ministerin. „Wir wussten, man braucht sowas im Wirtschaftsverkehr, aber die Automobilhersteller fanden es einfach noch nicht interessant genug.“

StreetScooter wurde 2010 als Startup-Unternehmen im Umfeld der Universität RWTH Aachen gegründet. Ende 2014 übernahm die Post die kleine Firma. Trotz bislang kleiner Stückzahlen mit dem Projekt hat die Tochter nach Angaben von Post-Chef Frank Appel die Gewinnschwelle erreicht. "Wir haben bei StreetScooter schon heute eine Break-Even-Situation."

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