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Deutsche Post Post profitiert vom Online-Handel

Bei Umsatz und Gewinn wird Post-Chef Frank Appel seine Aktionäre am Dienstag zufrieden stimmen. Der Konzern verdient gut an den vielen Bestellungen via Internet. Anders sieht es bei den Pensionsverpflichtungen aus.

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Foto von Postchef Frank Appel Quelle: dpa

 

Die Präsentation der Halbjahres-Zahlen wird für Postchef Frank Appel gemütlich. Analysten erwarten nach einer Umfrage von Dow Jones einen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 14,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern dürfte um elf Prozent auf über 600 Millionen Euro steigen. Das ist ein ordentliches Ergebnis.

Die Stärken der Deutschen Post

Besonders profitiert die Post vom boomenden Onlinehandel. Ende Juni kündigte das Unternehmen an, 20.000 zusätzliche Annahmestellen für Versandpakete einzurichten, um damit Privathaushalte noch besser bedienen zu können. Außerdem steigt der Logistik-Konzern verstärkt in den Lebensmittelversand ein. „Unser Ziel ist es, dem Lebensmittel-Versand in Deutschland zum Durchbruch zu verhelfen“ sagte Andrey Busch, Leiter des Paketgeschäfts von DHL dem Nachrichtenportal 'Der Westen'.

In Köln und den Ruhrgebietsstädten übernimmt die Deutsche Post den Versand der Rewe-Bestellungen in den Abendstunden. Ab Herbst soll auch Berlin dazukommen. Wer bei den Online-Lebensmittelhändlern Mytime, der zur Bünting-Gruppe gehört, der Post-Tochter Allyouneed, Biodirekt oder Gourmetfleisch bestellt, erhält seine Lieferung ebenfalls von der Deutschen Post.

Die Schwächen der Deutschen Post

Ausruhen können sich die Bonner allerdings nicht. Der Aschaffenburger Paketdienst DPD kündigte an, künftig Internetbestellungen schon am Tag der Bestellung ausliefern zu wollen. Nach Informationen des Handelsblatts kaufte sich der nach DHL zweitgrößte deutsche Zusteller mit rund 20 Prozent beim Münchener Startup Tiramizoo ein, das in 15 deutschen Großstädten Kurierdienste mit der Auslieferung von Internetbestellungen beauftragt.

Sorgen dürfte Appel dagegen der E-Postbrief bereiten. Der Bundesrat stimmte kürzlich dem E-Government-Gesetz zu. Demnach müssen Bundesbehörden elektronische Kontaktmöglichkeiten über De-Mail anbieten.  Die Post steht mit ihrem E-Postbrief in Konkurrenz zu De-Mail, die unter anderem von der Deutschen Telekom und United Internet angeboten wird.  Allerdings wird es noch einige Zeit dauern, bis die meisten Bürger diesen Service nutzen werden, so dass sich die Entscheidung des Bundesrats kurzfristig nicht auswirken dürfte.

Drängender sind für Appel Zahlen, die seine Aktionäre erst auf den hinteren Seiten des Halbjahresberichts finden können. 14,7 Milliarden Euro Pensionsverpflichtungen kommen auf die Post zu, mehr als 2,5 Milliarden Euro sind nicht gedeckt. Das heißt diese Summe ist weder in der Bilanz erfasst noch durch externes Fondsvermögen abgedeckt.

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