Dritte Verhandlungsrunde Gewerkschaft dringt in Bau-Tarifgesprächen auf Abschluss

Die dritte Verhandlungsrunde soll den Abschluss für einen neuen Bau-Tarifvertrag bringen. Streiks sind damit wohl vom Tisch.

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Für sie fordert die IG Bau ein Einkommensplus von sechs Prozent und ein volles 13. Monatseinkommen. Quelle: dpa

Berlin Die Tarifverhandlungen für die bundesweit rund 800.000 Bauarbeiter gehen voraussichtlich in die Schlussphase. „Wir wollen in dieser Runde ein Ergebnis. Eine weitere Runde wird es nicht geben“, sagte der Verhandlungsführer der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau), Dietmar Schäfers, am Montag in Berlin zum Auftakt der dritten Verhandlungsrunde.

Sie ist auf zwei Tage angesetzt, bis Dienstag. Sollte eine der beiden Seiten das Scheitern der Verhandlungen erklären, würde ein Schlichtungsverfahren in Gang gesetzt. Erst wenn die Schlichtung misslingen sollte, sind Streiks möglich.

Die IG Bau fordert ein Einkommensplus von sechs Prozent, ein volles 13. Monatseinkommen sowie die Vergütung der Wegezeit und die Übernahme der Ausbildungskosten. Außerdem solle es bei der Angleichung der Ost- an die Westlöhne einen deutlichen Schritt vorangehen. Die Löhne in Ostdeutschland liegen etwa sieben Prozent unter dem Westniveau. Die vollständige Angleichung bis zum Jahr 2022 ist bereits vereinbart.

Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben „einen Verteilungsspielraum von sechs Prozent für zwei Jahre“ angeboten. Die Zusatzforderungen der IG Bau kämen einer Lohnerhöhung von 30 Prozent gleich, sagte der Verhandlungsführer von Bauindustrie und -gewerbe, Frank Dupré. Das sei „völlig unangemessen“.

Schäfers hielt den Arbeitgebern vor, so zu verhandeln, „als ob wir in tiefer Depression seien“. Tatsächlich erlebe die Bauwirtschaft einen unvergleichlichen Boom. Die Kapazitäten der Unternehmen reichten inzwischen für die vielen Aufträge nicht mehr aus.

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