Einzelhandel an Bahnhöfen Deutsche Bahn verzichtet vorübergehend auf Mieten

Quelle: dpa

Die Deutsche Bahn kommt ihren Mietern in den Bahnhöfen entgegen. Vorübergehend brauchen Unternehmen ihre Miete nicht zahlen – selbst wenn sie noch geöffnet haben.

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Die Deutsche Bahn kommt den Mietern in ihren Bahnhöfen entgegen. „Als schnelle und pragmatische Lösung haben wir unseren Mietern bereits letzte Woche angeboten, ihre Mieten zu stunden“, sagte Bernd Koch, Chef von DB Station&Service, der WirtschaftsWoche. Man habe sich entschieden, die Mieter „partnerschaftlich zu unterstützen“. Die Regelung gelte zunächst für April. „Wir hoffen, damit einen Beitrag zu leisten, unsere Mieter in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen“, so Koch.

Die Deutsche Bahn ist einer der größten Vermieter von Einzelhandelsfläche in Deutschland. Fast eine Million Quadratmeter vermietet die Bahn an ihren mehreren Tausend Stationen. So gibt es etwa Filialen von Gastronomieketten wie Hans im Glück und Vapiano, Drogeriemärkten wie dm und Rossmann sowie Mode- und Schuhläden wie Esprit, Görtz und Decathlon.

Die Bahnhofslage gilt als besonders attraktiv, weil dort jeden Tag Zehntausende Pendler und Tagestouristen vorbei kommen. Ein Großteil der Geschäftskunden in den Bahnhöfen hätten von dem Angebot Gebrauch gemacht, heißt es bei der Bahn. Voraussetzung dafür ist nicht einmal, dass die Shops wegen der Corona-Pandemie schließen mussten. Bäckereien und Supermärkte haben weiterhin geöffnet - können aber ebenfalls ihre Miete stunden, heißt es bei der Bahn.

Die Deutsche Bahn verdiente mit der Vermietung der Läden in den Bahnhöfen von Kiel bis Konstanz im vergangenen Jahr 393 Millionen Euro. Das Geschäft gilt als krisenfest und ist seit Jahren ein fester Umsatz- und Gewinnbringer des Konzerns. Die Bahn änderte vor einigen Jahren ihre Strategie, die Vermarktung der Geschäfte an Shoppingbetreiber auszulagern. Seitdem wird nur noch der Hauptbahnhof in Leipzig und die Wandelhalle am Hamburger Hauptbahnhof nicht von der Bahn selbst vermarktet.

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