Die 1985 gegründete Linie aus Dubai ist die größte und erfolgreichste der Golflinien. Mit ihrem Erfolg hat sie letztlich die anderen inspiriert. Leider mit einer Ausnahme: der Transparenz. Denn außer Emirates veröffentlicht nur Turkish Airlines einen aussagekräftigen Geschäftsbericht.
Zahlen
Zu den vielen Superlativen von Emirates gehört ihr Rang als wertvollste Flugmarke. Kein Wunder. Denn die Linie ist nicht nur die größte mit 68.000 Beschäftigten, 230 Flugzeugen nebst mehr als 350 bestellten Maschinen, sowie 20 Milliarden Dollar Umsatz. Mit fast zwei Milliarden Dollar gehört Emirates zu den profitabelsten Langstreckenlinien. Die Airline hat das größte Streckennetz und die größte Kapazität im grenzüberschreitenden Verkehr.
Chef
Emirates-Chef Tim Clark ist eine Institution der Flugbranche. Der gebürtige Brite kennt alle Verästelungen des Geschäfts bis hin zu den kleinsten technischen Details und spricht darüber auch ohne Zurückhaltung. Das macht ihn zu einem harten Verhandlungspartner für Flugzeughersteller - und zu einer beliebten Quelle für Journalisten.
Strategie / Arbeitsweise
Emirates hat das klarste und simpelste Konzept: Sie betreibt nur Großraumflugzeuge in drei Größenklassen. Das verschafft ihr eine starke Stellung in ihren Märkten - besonders weil ihr die niedrigen Kosten erlauben, selbst ihre großen Airbus-Superjumbos A380 notfalls mit Rabatten zu füllen.
Produkt
Auch wenn Emirates als erste eine First-Class-Suite mit verschließbarer Tür hatte und das Image top ist: der Service ist über dem Schnitt, aber nicht der Beste der Branche. Der Grund ist am Ende eine harte Rechnung: In allem hervorragend zu sein, ist einfach zu teuer. Das gilt besonders bei der Einrichtung der Maschinen. Statt ihre Jets in langen Bodenzeiten mit neuem Gestühl komplett zu renovieren, rüstet die Airline nur unverzichtbare Dinge wie die neuesten Unterhaltungssysteme nach. Dafür stößt sie die Flieger dann einfach früher ab. Das führt dazu, dass Kunden bei vier Flügen auch vier verschiedene Einrichtungen vorfinden.
Aussichten
Emirates hat – trotz Krisen wie den Golfkriegen und dem arabischen Frühling - fast jedes Jahr 20 Prozent Wachstum geschafft. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Linie wie ein Unternehmen geführt wird und keinen Platz für Abenteuer hat, die vor allem der Eitelkeit der Führung dienen. Denn spätestens seit der Finanzkrise ist der Eigentümer Dubai etwas knapp bei Kasse um Ausschweifungen zu finanzieren.