Etihad, Emirates, Qatar Airways Die gnadenlosen Airlines aus dem Osten

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Emirates: Die Vorreiter

Die 1985 gegründete Linie aus Dubai ist die größte und erfolgreichste der Golflinien. Mit ihrem Erfolg hat sie letztlich die anderen inspiriert. Leider mit einer Ausnahme: der Transparenz. Denn außer Emirates veröffentlicht nur Turkish Airlines einen aussagekräftigen Geschäftsbericht.

Zahlen

Zu den vielen Superlativen von Emirates gehört ihr Rang als wertvollste Flugmarke. Kein Wunder. Denn die Linie ist nicht nur die größte mit 68.000 Beschäftigten, 230 Flugzeugen nebst mehr als 350 bestellten Maschinen, sowie 20 Milliarden Dollar Umsatz. Mit fast zwei Milliarden Dollar gehört Emirates zu den profitabelsten Langstreckenlinien. Die Airline hat das größte Streckennetz und die größte Kapazität im grenzüberschreitenden Verkehr.

Die beliebtesten Business-Flugzeuge Europas
Auf der Paris Airshow 2001 feierte die französische Antwort auf die Gulfstream G550 ihre Premiere. Der Jet ist das größte, schnellste und reichweitenstärkste Privatflugzeug des französischen Luftfahrtkonzerns Dassault. 2014 legte die Falcon F7X kräftig zu und verzeichnete 12,8 Prozent mehr Starts in Europa. (Platz 15 - Falcon F7X - 13.954 Starts im Jahr 2014)Die Rangliste basiert auf Daten des Marktforschungsinstituts WINGX Advance. Dafür wurden Daten der europäischen Luftverkehrskontrolle Eurocontrol ausgewertet. Quelle: Presse
Die kleinere Maschine der Challenger-Reihe von Bombardier hatte ihren Jungfernflug ebenfalls 2001. Die Kanadier wollen als Nachfolger die Challenger 350 auf den Markt bringen. Doch noch läuft es für die Challenger 300: Die Abflüge stiegen um 1,7 Prozent. (Platz 14 - Challenger 300 - 14.306 Starts) Quelle: Presse
Die Global-Serie von Bombardier setzt insbesondere in der Reichweite Maßstäbe. Je nach Ausführung können die Maschinen zwischen 9630 und 14.631 Kilometer weit fliegen. 2014 gab es 9,4 Prozent mehr Starts in Europa. (Platz 13 - Global Express - 16.573 Starts) Quelle: Presse
Die Gulfstream G500 des gleichnamigen US-Herstellers und das Vorgängermodell liegen ebenfalls im Trend. 2014 nahm die Zahl der Abflüge um 2,7 Prozent zu. Die G500 überzeugt vor allem durch ihre Reichweite von mehr als 9000 Kilometern. (Platz 12 - Gulfstream G500 - 17.828 Starts) Quelle: Presse
Bereits seit Mitte der Achtzigerjahre ist die Falcon 900 im Einsatz. Der dreistrahlige Dassault-Flieger war 2014 allerdings auf dem absteigenden Ast: Der Jet verzeichnete 4,4 Prozent weniger Abflüge in Europa. (Platz 11 - Falcon 900 - 18.086 Starts) Quelle: Presse
Der Flugzeugbauer Cessna ist gleich fünfmal in den Top 10 der Business-Flugzeuge in Europa vertreten. Den Anfang macht die Citation II. Zusammen mit ihrem Nachfolgemodell Citation Bravo verlor der zweistrahlige Jet aber 9,4 Prozent aller Abflüge. Die Citation II ging Ende der Siebzigerjahre erstmals in die Luft. (Platz 10 - Citation II - 18.957 Starts) Quelle: Presse
Im Jahr 1978 schickte Bombardier die erste Version des zweistrahligen Jets an den Start. Seitdem hat sich die Challenger zu einem der beliebtesten Privatjets gemausert. Zusammen gab es für die Flugzeuge der 600er-Reihe 2014 allerdings Einbußen – die Starts gingen um 4,2 Prozent zurück. (Platz 9 - Challenger 600 - 23.847 Starts) Quelle: Presse

Chef

Emirates-Chef Tim Clark ist eine Institution der Flugbranche. Der gebürtige Brite kennt alle Verästelungen des Geschäfts bis hin zu den kleinsten technischen Details und spricht darüber auch ohne Zurückhaltung. Das macht ihn zu einem harten Verhandlungspartner für Flugzeughersteller - und zu einer beliebten Quelle für Journalisten.

Strategie / Arbeitsweise

Emirates hat das klarste und simpelste Konzept: Sie betreibt nur Großraumflugzeuge in drei Größenklassen. Das verschafft ihr eine starke Stellung in ihren Märkten - besonders weil ihr die niedrigen Kosten erlauben, selbst ihre großen Airbus-Superjumbos A380 notfalls mit Rabatten zu füllen.

Produkt

Auch wenn Emirates als erste eine First-Class-Suite mit verschließbarer Tür hatte und das Image top ist: der Service ist über dem Schnitt, aber nicht der Beste der Branche. Der Grund ist am Ende eine harte Rechnung: In allem hervorragend zu sein, ist einfach zu teuer. Das gilt besonders bei der Einrichtung der Maschinen. Statt ihre Jets in langen Bodenzeiten mit neuem Gestühl komplett zu renovieren, rüstet die Airline nur unverzichtbare Dinge wie die neuesten Unterhaltungssysteme nach. Dafür stößt sie die Flieger dann einfach früher ab. Das führt dazu, dass Kunden bei vier Flügen auch vier verschiedene Einrichtungen vorfinden.

Aussichten

Emirates hat – trotz Krisen wie den Golfkriegen und dem arabischen Frühling - fast jedes Jahr 20 Prozent Wachstum geschafft. Und ein Ende ist nicht abzusehen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Linie wie ein Unternehmen geführt wird und keinen Platz für Abenteuer hat, die vor allem der Eitelkeit der Führung dienen. Denn spätestens seit der Finanzkrise ist der Eigentümer Dubai etwas knapp bei Kasse um Ausschweifungen zu finanzieren.

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