Fabrik der Klänge Universal Music reißt Musikmarkt aus dem Tief

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Spagat zwischen Kunst und Kosten

Die besten mobilen Kopfhörer
Logitech Ultimate Ears 400vi Die Ultimate Ears 400vi des Schweizer Computerzubehörhersteller Logitech bieten einen natürlichen Klang und einen sicheren Sitz durch die Schaumstoff-Passstücke. Bauform: In Ear Impedanz 16 Ohm Kabel: 1,25 Meter Preis: ab 70 EuroUltimate Ears 400vi Quelle: Presse
Logitech Ultimate Ears 300viFünf Paar weiche Silikon-Ohrpassstücke in den Größen XXS bis L bieten selbst bei kleinen Ohren einen perfekten Sitz der In-Ear-Kopfhörer. Die Ultimate Ears In-Ear-Kopfhörer sind überdurchschnittlich robust. Und sie sitzen sicher und bequem, sodass Außengeräusche besonders gut reduziert werden. Bauform: In Ear Impedanz 16 Ohm Kabel: 1,15 Meter Preis: ab 35 EuroUltimate Ears 300vi Quelle: Presse
Logitech Ultimate Ears 600viNachteil der Ultimate Ears 600vi ist, dass die Sitznachbarn in Bahn und Bus leider auch in den Genuss der Musik kommen, die der Träger dieser Kopfhörer hört. Immerhin ist der Klang gut - allerdings nur wenig besser als der der gut halb so teuren Ultimate Ears 300vi. Bauform: In Ear Impedanz 13 Ohm Kabel: 1,16 Meter Preis: ab 85 EuroUltimate Ears 600vi Quelle: Presse
Phonak Audéo PFE 112Die Audéo Kopfhörer mit Audiofilter vom Hörgerätehersteller Phonac verfügen über eine brillante Tonqualität, wenn sie richtig im Ohr eingeführt sind und eine absolute Abdichtung vorhanden ist. Bauform: In-Ear Impedanz: 32 Ohm Kabel: 110 Zentimeter Preis: ab 75 EuroPhonak Audéo PFE 112 Quelle: Presse
Sony XBA-1iPGut verarbeiteter Mobilhörer, der im Kurztest ein präzises und natürliches Klangbild präsentiert. Fernbedienung und Mikrofon sind im Kabel integriert. Ohrstöpsel in vier Größen liegen bei.Bauform: In-EarImpedanz: 24 OhmKabellänge: 1,2 MeterPreis: 70 Euro (Straßenpreis)Sony XBA-1iP Quelle: Presse
Sony XBA-3iPMit einer Audioempfindlichkeit von 108 dB/mW und einem breiten Klangspektrum von vier – 28.000 Hz ermöglichen die Kopfhörer bei jeder Lautstärke eine präzise Wiedergabe. Bauform: In-Ear Impedanz: 12 Ohm Kabellänge: 1,2 Meter Preis: ab 169 EuroSony XBA-3iP Quelle: Presse
AKG K350Der AKG K350 ist sowohl für MP3-Player als auch für das iPhone, DVD- und CD-Player geeignet. Außerdem ist der Kopfhörer mit drei Gramm besonders leicht. Bauform: In-Ear Impedanz: 16 Ohm Kabellänge: 1,2 Meter Preis: ab 59 EuroAKG K350 Quelle: Presse

Wer wissen will, wie Universal den Spagat zwischen Kunst und Kosten hinbekommt, muss Tom Bohne besuchen. Der oberste Talentscout für Deutschland bleckt die weißen Zähne gern zum „Ich bring dich groß raus“-Lächeln und verbaut sich den Blick auf die Spree scheinbar achtlos mit CD-Stapeln und Verkaufsauszeichnungen.

Doch er arbeitet, als stünde er in Diensten eines Konsumgüterriesen. Ein Song ist ein Produkt, und Bohne erweitert kühl die Palette. Als Erster erkannte Universal nach der Jahrtausendwende, dass Musikfans zunehmend Stars aus den eigenen Gefilden bevorzugen, und stellte lokales Geschäft auf eine Stufe mit dem Import-Business. So setzte Bohne auf deutsche Bands wie Tokio Hotel. Und er erweitert die Bandbreite: Seine Wände zieren Fotos und Auszeichnungen für Hunderttausende verkaufte Platten von Stars wie Schnulzen-Spezialist Semino Rossi bis zu den Brachial-Provokateuren Rammstein. „Wir nehmen jedwede Art von Künstler unter Vertrag, wenn er uns Erfolg versprechend erscheint, und wollen alle Felder des Marktes besetzen“, sagt Bohne, „ab und zu fehlt noch was im Portfolio – wie aktuell ein junger Schlagerstar.“

Dazu haben Betriebswirt Bohne und sein Team die bislang vorherrschenden Faktoren Bauchgefühl und Liebe zur Musik durch ein solides Produktmanagement ergänzt. „Unsere Aufgabe ist es, Künstler zu begleiten und zu beraten“, sagt Bohne. Dazu gehören Marktforschung bei Zielgruppen, Produktgestaltung mit der passenden Verpackung sowie ein flexibler Werbeplan.

Bekamen Künstler früher je nach Umsatzerwartung automatisch teure Fernsehwerbung oder billigere Anzeigen in Musikmagazinen, lotet Universal nach dem Vorbild der Independents vor allem bei Facebook, auf Blogs und bei Twitter aus, wie Fans reagieren. „Wir achten sehr genau auf die Trends und Stimmungen und stoßen aktiv Wellen an“, sagt Bohne. „Wir können Zielgruppen sehr genau anvisieren“, ergänzt Briegmann, „wir haben jetzt erstmals adressierbare Kunden.“

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Damit setzt Universal in der Branche den Maßstab. Auch unabhängige Künstler wissen um die Macht der Majors. „Die sind gut darin, Trends früh zu sehen und durch eine große und gewiefte Marketingmaschine gezielt zu verstärken“, sagt Piet Blank vom Kölner Produzententeam Blank & Jones.

Die zweite Hilfe für Universal aus der Pariser Zentrale war eine volle Kriegskasse. Der Kauf der EMI Ende 2012 mit Künstlern wie den Beatles war nur der Abschluss einer globalen Einkaufstour von Unternehmen wie Arsenal in Brasilien bis zum chinesischen Joint Venture Sum Entertainment. In der Summe, so Branchenkenner, habe Universal seit Ende 2000 wohl an die 20 Milliarden Euro ausgegeben.

Dadurch profitiert Universal heute vom globalen Wachstum, da der Musikmarkt laut PwC in Ländern wie Indien, China oder Indonesien im Gegensatz zur Alten Welt bis 2018 um im Schnitt bis zu 18 Prozent wächst. Es beschert dem Konzern zugleich Überraschungshits wie „Ai Se Eu Te Pego“ vom Brasilianer Michel Teló, die Universal nach den ersten Erfolgen sofort weltweit vermarktet. „Man braucht schon eine gewisse Größe, um auch Fehler machen zu können, die einem nicht gleich das Genick brechen“, sagt Briegmann.

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