Gleich zwei gute Nachrichten an einem Tag ließen das goldene M von McDonald's aufleuchten: Der Fastfood-Riese wird künftig auf Schweine aus Boxenhaltung verzichten und hat in Deutschland vergangenes Jahr 5,9 Prozent mehr Burger, Pommes & Co. abgesetzt.
Kalorien zählen mit McDonald's
Die Umsätze seien 2011 auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen, so das Unternehmen. Sie sehen ihre Strategie bestätigt. Um dem gestiegenen Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung Rechnung zu tragen, hat der US-Konzern in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Produkte auf dem Markt gebracht, die auch kalorienbewussten Verbraucher in die Schnell-Restaurants ziehen sollen. Dazu zählen Salate, aber auch Wraps, die zwischenzeitlich von den Kandidatinnen von „Germanys Next Topmodel“ beworben wurden. Ein McWrap Classic Beef hat pro Portion 525 Kalorien. Ein BigMac kommt auf 495.
Image mit menschlichem Gesicht
Auch sonst versucht der Konzern weiterhin sein Image als Verteiler minderwertigen Essen zu ändern. Dazu wurden verschiedene Aktionen ins Leben gerufen: So gibt es eine neue „Prime Chicken Linie.“ Die Burger dieser Reihe sollen eine Alternative zum sonstigen Rinderhackfleisch bieten und bestehen nicht wie die sonstigen Geflügel-Angebote aus gepresstem Hühnerfleisch, sondern gewachsener Hühnerbrust.
Um dem neuen Image auch menschliche Gesichter zu geben, wirbt McDonald's mit dem Koch Alfons Schuhbeck und Kunden, die bei einem Wettbewerb ihren eigenen Burger kreieren durften, die später auch in den Läden erhältlich waren. Der Ansturm war groß: 116.000 Kreationen wurden eingereicht, 1,5 Millionen Personen stimmten ab, welcher der Frikadellen-Brötchen es in die Läden schafft.
Deutschland ist wichtigster Absatzmarkt
Die Linie zieht: Vergangenes Jahr stieg die Zahl der McDonalds-Gäste in Deutschland um 2,7 Prozent auf über eine Milliarde. Die Nachfrage war so groß, dass 2011 29 weitere McDonalds-Filialen eröffnet wurden. Dieses Jahr sind 20 bis 25 weitere Neueröffnungen geplant.
Ein bisschen Tierschutz
Der Imagewandel scheint dem US-Unternehmen zu gelingen, selbst wenn er beim Markencheck der ARD Ende 2011 nicht gut wegkam. Der Geschmack sei enttäuschend, die Bekömmlichkeit gering und bei der Fairness gegenüber Mitarbeitern gebe es Nachholbedarf, hieß es da. Die Verführung dafür sei allerdings raffiniert – und offensichtlich ist es das, was zählt.
So passt es auch ins Bild, dass der Konzern gemeinsam mit der US-Tierschutzorganisation „The Humane Society“ in einer gemeinsamen Erklärung die Absicht veröffentlich hat, künftig kein Schweinefleisch von Säuen aus Käfighaltung zu verarbeiten. Tierschutz der ankommt, selbst wenn ein kleiner Teil der bei McDonalds verkauften Produkte – der Speck auf den Burgern - tatsächlich Schweinefleisch enthält.
Treue Stammkunden bei McDonald
Der Aktienkurs der McDonald Corporation ist innerhalb eines Jahres um über 20 Euro auf heute 75 Euro gestiegen. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 77 Millionen Euro gehören sie zu den Top Aktien im Bereich Restaurants und Foodvertrieb. Deutschland ist einer der wichtigsten Absatzmärkte des Unternehmens.
Damit McDonalds auch ihre jahrelange Stammkundschaft, ohne besondere Gesundheitsambitionen und niedrigem Einkommen, nicht verprellt, hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren auch für sie ihr Angebot ausgebaut. Die SMS (Schnell-Mal-Sparen)-Angebote wurden auf elf Produkte erweitert.