
WirtschaftsWoche: Der FC Bayern steht zum dritten mal in vier Jahren im Finale der Champions League, im ersten rein deutschen Endspiel gegen Borussia Dortmund. Mit Millionen gepamperte Oligarchen- und Scheich-Klubs wie Paris St. Germain oder Manchester City sind längst ausgeschieden. Zeigt das nicht, dass die ganze Aufregung um die schwerreichen Investoren übertrieben ist?
Karl-Heinz Rummenigge: Nein, das ist doch nur eine Momentaufnahme. Tatsächlich haben die von milliardenschweren Geldgebern unterstützten Klubs die Preise auf dem Transfermarkt enorm in die Höhe getrieben. Sie sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass Transfer- und Gehaltskosten für die Vereine so hoch sind.





Der Fußball hat ein generelles Problem: Mehr als 60 Prozent der Profiklubs in Europa arbeiten mit Verlusten. Das ist für mich der Beweis, dass die Regeln zum finanziellen Fairplay, die die UEFA nun schrittweise einführt, dringend nötig sind. Die UEFA darf da nicht locker lassen.





Aber es wird getrickst. Paris bekommt angeblich 150 Millionen Euro dafür, Tourismuswerbung für Katar zu machen – ist das ein marktgerechter Preis?
Ich weiß auch, dass Anwaltskanzleien und Steuerberaterkanzleien an Wegen arbeiten, die Regeln des Fairplay zu Gunsten ihrer Mandanten zu interpretieren. Zwischen Klubs und UEFA ist aber vereinbart worden, dass auch diese Löcher peu à peu geschlossen werden.
Steht PSG bei der UEFA unter verschärfter Beobachtung?
In den FFP-Statuten heißt es eindeutig, dass der Verkauf von Marketingrechten zu marktgerechten Preisen erfolgen muss. Es ist Sache der UEFA, dies im Blick zu haben.