
Vom Weltfußballverband forderte Hainer grundlegende Veränderungen: „Sie müssen die Strukturen und Prozesse verändern. Das geht los mit einer Amtszeitbegrenzung, geht weiter mit einer Altersbeschränkung, der Art und Weise, wie Entscheidungen getroffen werden, um solchen Fällen keinen Nährboden zu geben“, sagte Hainer der WirtschaftsWoche.
Einzelne Funktionäre auszutauschen reiche nicht: „Da hilft es überhaupt nichts, wenn eine Person weg ist. Sie müssen den Verband grundlegend verändern.“
Hainer, der den Dax-Konzern seit 2001 führt, gibt sich optimistisch, dass die Fifa reformfähig ist: „Gleich nachdem sich die US-Justizbehörden im Mai geäußert haben und es die Verhaftungen im Umfeld der Fifa gab, habe ich gesagt: Ich vertraue in die Arbeit der Ethik- und Reformkommission, weil ich weiß, was die Experten dort tun und was deren Ziel ist. Und zwei Tage später wurden die ersten Funktionäre suspendiert.“
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Im Interview mit der WirtschaftsWoche spricht sich Hainer zudem für eine stärkere Kontrolle und Professionalisierung innerhalb der Fifa-Gremien aus: „Die Fifa könnte etwa einen hauptamtlichen Geschäftsführer einstellen und ein Kontrollorgan darüber stellen, so wie es in einem Unternehmen einen Vorstandschef gibt und einen Aufsichtsrat, der das Ganze kontrolliert. Gehen Sie davon aus, dass wir das in den Gesprächen mit der Reformkommission diskutiert haben.“ Was am Ende dabei herauskomme, könne er nicht sagen, kündigte aber an: „Sie werden sehen, dass sich die Strukturen deutlich verändern werden.“