FIFA Zehn Fakten, damit Sie beim FIFA-Skandal mitreden können

FIFA-Chef Joseph Blatter ist zurückgetreten, doch es bleiben viele Fragen. Welche Rolle spielen die Deutschen, warum griffen die Schweizer Behörden nicht früher ein - und sollten wir die nächste WM boykottieren? Wir erklären die FIFA-Krise – für Experten und Weniggucker.

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Der zurückgetretene FIFA-Präsident Joseph Blatter Quelle: REUTERS

Der Rücktritt von Joseph Blatter hat im Lager seiner erbitterten Gegner große Freude ausgelöst. Der Neuanfang in der FIFA wird aber nicht einfach sein.

Wie es mit der Vergabe der Weltfußballspiele weitergeht, ist nur eine von zahlreichen Fragen rund um den Blatter-Rücktritt. Mindestens ebenso wichtig: Welche Rolle spielten die deutschen und europäischen Sportfunktionäre, warum griffen die Schweizer Behörden nicht früher ein - und sollte Deutschland die nächste Weltmeisterschaft boykottieren? Die wichtigsten Fragen und Antworten - damit jeder versteht, worum es derzeit geht.

1. Warum reden eigentlich alle über die FIFA?

Der Fußballweltverband organisiert die Ausrichtung eines der größten Sportevents der Welt, der Fußball-Weltmeisterschaft. Diese wird von Milliarden Menschen verfolgt - und ist eine Goldgrube für die FIFA und ihre Sponsoren. 2018 findet die WM in Russland statt, das haben 22 ältere Herren in grauen Anzügen im Dezember 2010 entschieden. Da gab es zwar die Ukraine-Krise noch nicht, wohl aber Menschenrechtsverletzungen und Demokratiedefizite in dem Riesenland. Doch es geht noch schlimmer: 2022, entschied die FIFA, werde man in Katar spielen. Jenem Wüstenstaat, in dem im Sommer - dann finden seit 1932 Jahren traditionell die Spiele statt - gerne mal 50 Grad Außentemperatur herrschen.

Inzwischen hat die FIFA festgestellt: Das ist zu warm, nun wird im Dezember gespielt. Auch andere Nationen hatten sich um die Ausrichtung beworben, etwa Australien, ein Land, in dem Fußball immer populärer wird und das die Asienspiele erfolgreich ausgerichtet hat. Es gab also andere Kandidaten. Die Vermutung: Die Scheichs hatten nicht unbedingt die besseren Argumente, aber mehr Geld.

Mittlerweile ist klar: Auch vor anderen Entscheidungen sind Schmiergelder geflossen. Das FBI ermittelt und hat am Mittwoch sieben FIFA-Funktionäre festgenommen. Die amerikanische Justizministerin Loretta Lynch sagt: "Wir mussten feststellen, dass die FIFA bis in die höchsten Ebenen korrupt ist." Der FIFA-Boss, Sepp Blatter, steht bislang offenbar nicht im Zentrum der Ermittlungen, trat aber am Dienstagabend aufgrund des öffentlichen Drucks zurück.

2. Warum ermitteln US-Behörden bei der in der Schweiz ansässigen FIFA?

Kurz vor der Wiederwahl Blatters zum FIFA-Präsidenten schlugen die Behörden zu. Die Schweizer Polizei nahm sieben Verdächtige fest – im Auftrag der USA. Warum haben die Schweizer eigentlich jahrelang nichts gegen die Korruptionsvorwürfe auf ihrem Territorium gemacht? 

Fakt ist: Gleich mehrere große Sportverbände haben ihren Sitz in der Schweiz. Neben der FIFA auch die UEFA und das IOC (Internationale Olympische Komitee), das, sagen wir es vorsichtig, auch nicht gerade als Vorreiter bei der Anti-Korruptionsbekämpfung gilt. Der Grund ist schnell erklärt: diskrete Behörden, ein liberales Vereinsrecht, das den Beteiligten freies Schalten und Walten erlaubt, und niedrige Steuerverpflichtungen.

Für die Schweiz lohnt es sich dennoch: Allein die FIFA erwirtschaftet Milliarden. Und gibt davon einen Bruchteil an die Schweiz ab. „Wir sind froh, dass die FIFA uns 17 Millionen Franken an Steuern bezahlt, es soll doch nicht sein, dass die ohnehin reiche Schweiz jetzt noch mehr Steuermittel der FIFA abzwackt und diese Gelder dann in der Dritten Welt fehlen. Also das würde ja kein Mensch verstehen“, zitiert der Deutschlandfunk den SVP-Politiker Maximilian Reimann.

Und außerdem ist der Sepp (Joseph Blatter) doch ein Schweizer. Auf den man stolz sein kann. Oder etwa nicht?

3. Welche Rolle spielen DFB und UEFA?

Theo Zwanziger war mal ein angesehener DFB-Präsident. Er setzte sich für den Amateursport ein und förderte den Frauenfußball. Er war volksnah und sympathisch. Ab 2011 wurde er Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee und mutierte zum Blatter-Versteher. Mehrere deutsche Sportfunktionäre rückten spätestens nach ersten Korruptionsvorwürfen gegen die FIFA im Sommer 2012 von Blatter ab, Ligapräsident Reinhard Rauball forderte Blatters Rücktritt. Zwanziger sah dazu keinen Grund und erteilte Rückendeckung. „Aus Sicht der FIFA-Exekutive ist er absolut tragbar. Der Reformprozess wäre gar nicht weitergegangen ohne ihn“, sagte Zwanziger.

Das Problem: Der DFB ist wirtschaftlich von der FIFA abhängig. Mindestens 70 Prozent des Umsatzes von zuletzt 211 Millionen Euro macht der Deutsche Fußball Bund mit seiner Nationalmannschaft. Das weiß auch der "Kaiser".

Franz Beckenbauer war mal Mitglied im FIFA-Exekutivkomitee. Seit April 2011 ist Beckenbauer Vorsitzender der FIFA Task Force Football 2014, die sich mit der Entwicklung und Zukunft des Fußballs beschäftigt. Die Kritik an der WM-Vergabe an Katar findet Beckenbauer übertrieben. Trauriger Höhepunkt: Beckenbauer leugnet allen Ernstes die menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in dem Scheich-Staat. „Ich habe noch keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen. Ich weiß nicht, woher diese Berichte kommen. Ich war schon oft in Katar und habe deshalb ein anderes Bild, das glaube ich realistischer ist.“

Übrigens: Katar erhielt im Dezember 2010 mit 14:8 Stimmen den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2022. Sepp Blatter soll gegen Katar gestimmt haben, sein europäischen Widersacher, UEFA-Präsident Michel Platini, für Katar.

FIFA-Skandale unter Sepp Blatter

4. Wird jetzt alles besser?

Blatters Wiederwahl zeigt, die Korruptions-Vorwürfe gegen die FIFA und damit auch gegen Blatter haben an seinen Zustimmungswerten unter den FIFA-Delegierten nur wenig ändern können. Das lässt Rückschlüsse auf ihre Haltung zu Korruption zu.

US-Staatsanwältin Lynch sagte gegenüber der FAZ, die FIFA sei bis in die höchsten Ebenen korrupt. Ob ein Wechsel an der Spitze hilft? Ein neuer FIFA-Chef könnte in etwa so effektiv wie Schokolade beim Abnehmen sein. Lynch dazu: „Wirklich beunruhigend ist, was sich im Zuge der Ermittlungen herausgestellt hat: Jedes Mal, wenn die FIFA nach internen Untersuchungen korrupte Funktionäre abgesetzt hat, wurden sie durch andere ersetzt, die genau in derselben Art und Weise weitermachten.“ Diese hätten ihre neue Position vor allem als Gelegenheit gesehen, Bestechungsgelder anzunehmen. Warum auch nicht? Bis dato klappte das ja.

Das Problem geht allerdings über die FIFA hinaus – denn Korruption braucht immer zwei Hände: eine, die gibt und eine, die nimmt. Die Nehmerhand haben verschiedene FIFA-Funktionäre, die Geberhand haben TV-Rechtevermarkter und verschiedene Sponsoren und überhaupt jeder, der viel Geld hat und der gerne einen Gefallen von der FIFA hätte.

Insofern wäre ein personaler Umbau der gesamten FIFA-Exekutive ein großer Schritt für die FIFA, aber ein kleiner Schritt im Kampf gegen die Korruption.

Das sagen Sponsoren, Medien und Sportler
Die wichtigen Sponsoren des Fußballweltverbandes Fifa begrüßen den Rücktritt des Fifa-Präsidenten Joseph Blatter. "Die Ankündigung ist ein positiver Schritt für das Wohl des Sports, des Fußballs und dessen Fans", teilte etwa Coca Cola mit. Quelle: dpa
Ähnlich äußerte sich auch das amerikanische Kreditkartenunternehmen Visa. „Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um das öffentliche Vertrauen wieder aufzubauen, doch mehr Arbeit ist nötig", heißt es in einer Stellungnahme. Jetzt seien fundamentale Reformen notwendig. "Wir erwarten, dass die Fifa sofort Maßnahmen ergreift, um sich mit den Problemen innerhalb der Organisation zu befassen." Quelle: dpa
Auch in der internationalen Presse zeigt sich überwiegend erfreut über Blatters Rücktritt. So schreibt das englische Blatt „The Times“: „Sepp Blatters Rücktritt als FIFA-Präsident war längst überfällig. [...] Die Beweise der US-Ermittlern scheinen zu bestätigen, dass die FIFA durch und durch verdorben war, und von einem Klüngel in einer Fünf-Sterne-Welt unter der nachsichtigen Aufsicht Blatters geführt wurde.“ Quelle: dpa
„Blatter wäre der falsche Mann gewesen, um die FIFA in die Zukunft zu führen, dafür war sein Name schon lange viel zu sehr belastet“, urteilt der Schweizer „Tages-Anzeiger“. Quelle: REUTERS
Brasiliens Fußball-Legende Pelé Er hat nach dem Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph Blatter zum Kampf gegen Korruption im Weltverband aufgerufen. Was die FIFA brauche, seien „ehrliche Menschen“, sagte Pelé der BBC am Dienstagabend (Ortszeit) in Havanna. Erst am Sonntag hatte der dreifache Weltmeister die Wiederwahl Blatters noch als „perfekt“ bezeichnet. An der FIFA-Spitze brauche es Menschen mit Erfahrung, hatte Pelé damals bei seiner Ankunft in der kubanischen Haupstadt gesagt. Der 74-Jährige begleitete in Havanna seinen früheren US-Verein New York Cosmos bei einem historischen Spiel gegen Kubas Nationalelf nach der US-kubanischen diplomatischen Annäherung. Cosmos schlug am Dienstagabend die Kubaner 4:1 beim Freundschaftspiel. Quelle: AP
Franz Beckenbauer Quelle: dpa
Liga-Präsident Reinhard Rauball Quelle: dpa

5. Sollte Deutschland die WM 2018 boykottieren?

Es wäre ein starkes Zeichen: Deutschland, der Titelverteidiger, tritt bei der Fußball-Weltmeisterschaft nicht an. Die Engländer bleiben zu Hause, und die Franzosen und Spanier treten auch nicht an. Stattdessen rücken Teams wie Jordanien, 2013 noch in der Relegation gegen Uruguay gescheitert, nach; Usbekistan, Neuseeland und Peru.

Statt wie bei der WM 2014 würde in Deutschland dann nicht bis zu 34 Millionen Menschen (WM-Finale) die Spiele im Fernsehen anschauen, sondern vielleicht zwei Millionen. Höchstens.

Den Schaden haben die Sportler, die Fans und die öffentlich-rechtlichen Sender. ARD und ZDF haben längst die Rechte an die Übertragung der Spiele in Russland und Katar gekauft. Zum Rekordpreis, munkelt der „Spiegel“. Die FIFA ist also fein raus. Schon jetzt. Mehr als Symbolpolitik wäre ein Boykott nicht.

6. Wer kann die FIFA retten?

Es ist eine unzulässige Verallgemeinerung. Aber: Der Verdacht liegt nahe, dass der Fußballweltverband von korrupten Sportfunktionären infiltriert ist. Ein Neuanfang kann aus dem bisherigen Personalstamm nicht gestemmt werden.

Für Fußballfans sympathisch erscheint eine Lösung, wonach ein (finanziell unabhängiger) ehemaliger Top-Fußballer die FIFA-Führung übernimmt. Nein, nicht Michel Platini, an dessen fußballerisches Können keine Zweifel bestehen, der aber ebenfalls zu viel Stallgeruch hat. Eher ein Luis Figo aus Portugal, der bisher zwar an Auslosungen für Fußball-Wettbewerbe teilgenommen hat, nicht aber an sportpolitischen Abstimmungen. David Ginola, ehemalige französische Flügelflitzer und England-Legionär, könnte europäische Fußballballfans ebenfalls überzeugen.

Aber wen schert bei der FIFA schon, was der Fan will. Es müssen die Funktionäre überzeugt werden, um gewählt zu werden. Das scheint weder Luis Figo noch David Ginola zu gelingen.

Interpol schreibt FIFA-Bosse zur Fahndung aus
In Zürich haben Schweizer Behörden am 27. Mai 2015 eine Razzia gegen hohe Fifa-Funktionäre durchgeführt. Am frühen Morgen wurden im Auftrag der US-Justiz neun Fußballbosse festgenommen. Das bestätigte das Schweizer Bundesamt für Justiz. Das gelang, weil alle Personen zum großen Kongress des Weltfußballverbandes nach Zürich gereist waren. Quelle: AP
Die Verdächtigen wurden in Auslieferungshaft genommen. Ihnen droht die Abschiebung in die USA. Den Personen wird von amerikanischen Ermittlern Betrug, Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen. Laut Schweizer Behörden geht es um Bestechungszahlungen von über 100 Millionen Dollar. Dies sind die Verdächtigen. Quelle: Reuters
Jeffrey WebbIn Auslieferungshaft: Webb ist seit 2012 CONCACAF-Präsident und Mitglied des Fifa-Exekutivkomitees. Inzwischen zählt er als Fifa-Vizepräsident zu den Stellvertretern von Joseph Blatter. Seine Verhaftung kam überraschend, hatte er sich innerhalb der Fifa doch für ein striktes Vorgehen gegen Korruption und Missmanagement stark gemacht. Zudem hatte er sich für die Veröffentlichung des Garcia-Berichts ausgesprochen. Quelle: dpa
Eugenio Figueredo Quelle: dpa
José Maria Marin Quelle: dpa
Rafael Esquivel Quelle: dpa
Julio Rocha Quelle: Reuters

7. Warum boykottieren die großen Sponsoren die FIFA nicht?

Als Medienereignis ist die Fußball-Weltmeisterschaft viel zu attraktiv, um einfach mit dem Verband brechen zu können. Zur Erinnerung: Allein das WM-Finale schauten mehr als 700 Millionen Menschen. Immer im Bild: Die Marken-Logos und Bandenwerbung der Sponsoren. Sie alle waren nach der Weltmeisterschaft deutlich bekannter als zuvor. Und dank des Siegs des deutschen Kaders bei der WM verkaufte Adidas allein bis Jahresende 2014 drei Millionen Deutschland-Trikots. Da zahlt der Sportausrüster dann auch vergleichsweise gerne 30 Millionen Dollar an die FIFA.

Die Gefahr, dass das schlechte Image der FIFA auf die Marken abfärbt, ist dabei eher eine theoretisch. Schon beim Anstoß zum WM-Qualifikationsspiel Deutschland gegen Gibraltar, werden die Fangesänge die kritischen Berichte übertönen und die Fahnenschwenker die Imagesorgen weitgehend wegwischen.

Potenzielle Kandidaten für die Blatter-Nachfolge

Die offiziellen Äußerungen der großen Sponsoren lesen sich deshalb wie aus dem Lehrbuch für Krisen-PR: Blatter Rücktritt sei zu respektieren heißt es und ist „ein positiver Schritt.“ (Coca Cola) oder „der erste Schritt in die richtige Richtung“ (Visa und Adidas im Chor). Freilich müsse nun auch alles getan werden um das „Vertrauen der Leute zurückzugewinnen“ (Cola) und eine Führungsstruktur aufzubauen, „die die höchsten ethischen Standards sicherstellt“ (Hyuandai).

So distanziert man sich als Konzern zwar von all dem Bösen, nicht aber nicht vom Verband selbst. Kernbotschaft der Mitteilungen: Korruption ist böse, Fußball toll - nun trinkt Limonade und bezahlt sie mit unseren Kreditkarten. Wer als Unternehmer glaubt, ihm Rahmen der Fußballereignisse gut für sich werben zu können, wird über Schattengeschäfte abseits des Spielfelds hinwegsehen können.

8. Hat überhaupt schon einmal ein Sponsor der FIFA die Stirn geboten?

Nicht wirklich. Zwar haben die Groß-Sponsoren Sony und Emirates ihre Verträge mit der FIFA im vergangenen Jahr auslaufen lassen. Und auch kleinere Geldgeber wie die deutsche Continental und die BP-Tochter Castrol erneuerten ihren Deal mit dem Fußballweltverband nicht. 

Was sich als Bruch mit einer korrupten Organisation lesen lässt, hat aber meist noch andere Gründe. So dürfte bei Sony das Geld derzeit einfach nicht mehr so locker sitzen. Die kolportierten 300 Millionen Euro für einen Acht-Jahres-Vertrag schüttelte der schwächelnde Konzernriese auch nicht mal eben so aus dem Ärmel.

Bei der Airline Emirates hatte man schon Jahre  zuvor angekündigt, das Sponsoring-Konzept ändern zu wollen. Zudem wird für Magengrummeln sorgen, dass die WM 2022 im Nachbarstaat Katar stattfindet und damit im Hoheitsgebiets der Konkurrenz von Qatar Airways. Aus dem Hause Continental heißt es schlicht: Man habe die Marketingstrategie geändert. FIFA-Veranstaltungen passten einfachen nicht mehr dazu.

Die Fakten zum FIFA-Skandal

Wut über Korruption hört sich anders an – und hätte ohnehin schon viel früher kommen müssen. Zum Nachteil dürfte sich das Image-Problem aber bei der Suche nach neuen Sponsoren werden. Angesichtes des anhaltenden Medienrummels und der immens hohen Kosten für ein Engagement, dürften sich derzeit viele potentielle Kandidaten einen Einstieg derzeit zweimal überlegen oder zumindest bei den Vertragsverhandlungen härter feilschen. 

Dabei könnte die FIFA neue Sponsoren gut gebrauchen. Nicht nur, dass kleinere Partner abgesprungen und lokale Sponsoren aus Brasilien in Zukunft ohnehin nicht mehr dabei sind. Von den bis zu acht „ständigen Partnern“, die laut Satzung erlaubt sind, gibt es mit Gazprom, Visa, Coca Cola Hyundai und Adidas derzeit nur fünf. Drei Plätze für die richtig dicken Geldgeber sind also vakant.

9. Werden die Fußball-Weltmeisterschaften wirklich in Russland und Katar stattfinden?

Kurze Antwort: Ja.

Längere Antwort: Ja, weil die Verträge längst geschlossen sind, die Bauarbeiten bereits begonnen haben und in die WM-Projekte bereits viel Geld gesteckt wurde. Sauberes - und das der anderen Art.

10. Gibt es eigentlich noch sauberen Sport?

Blatter zurückgetreten, Radfahrer gedopt und das IOC gilt als der zweitkorrupteste Verein gleich nach der FIFA.

Woran das liegt? Weil mit diesen Großveranstaltungen eine Menge Geld zu verdienen ist. Sauberen Sport gibt es bestimmt noch. Das dürften die Sportarten sein, bei denen die Sponsoren nicht Schlange stehen und regelmäßig Millionen-Summen locker machen.

Hier die Liste der Sportarten, die höchstwahrscheinlich (noch) nicht korrumpierbar sind: Elefantenpolo, Hallenhalma, Baumstammwerfen. Sprich: Auch eine FIFA-Neugründung würde per se nichts an der Sache ändern.

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