FlixBus-Chef André Schwämmlein "Wir fangen in den USA nicht bei null an"

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"Flixbus passt gut in die USA"

Ist das ein Vorteil?
Kurzfristig könnte das für uns ein Nachteil sein. Denn das Interesse an unseren grünen Bussen war in Deutschland auch deshalb so groß, weil wir dem ICE auf der Schiene Konkurrenz gemacht haben. Das fehlt in den USA. Aber langfristig ist das für uns eine riesige Chance. Die Fernbusse werden die lange Strecke dominieren.

Wie sich der Fernbusmarkt aufteilt

Sie haben in Europa noch ein paar weiße Flecken. Kommt das Abenteuer USA nicht zu früh?
Wir wachsen auch in Europa stark weiter. Allein in Deutschland, Österreich und Schweiz kommen 2018 rund 140 neue Halte hinzu. Außerdem entstehen beispielsweise neue Verbindungen nach Skandinavien und Portugal. Bis zum Ende des Jahres 2017 werden über 100 Millionen Fahrgäste mit Flixbus durch ganz Europa gereist sein. Mit Blick auf unseren Erfolg in Europa sind wir sicher, dass unser Geschäftsmodell auch in den USA funktionieren wird.

Wann kam Ihnen die Idee?
Die Idee zu unserem Einstieg in den USA kam vor ein bis zwei Jahren. Man guckt über die Weltkugel und überlegt, wo unser Geschäftsmodell Sinn ergibt. Außerhalb Europas kommt vor allem Nordamerika in Frage. Die US-Amerikaner haben eine ähnliche Kultur und sind technikaffin. Flixbus passt da gut hin.



In Europa arbeiten Sie mit Busunternehmern zusammen, die ins Risiko gehen. Flixbus stellt die Fahrpläne zusammen und verkauft die Tickets über die Plattform. Haben Sie in den USA schon Partner gefunden?
Wir führen Gespräche. Die US-Amerikaner haben eine gute unternehmerische Kultur. Deswegen mache ich mir keine Sorgen, dass wir Buspartner finden werden, die Lust auf das Neugeschäft haben. Die werden dann am Umsatz beteiligt. Die Zusammenarbeit mit unseren Buspartnern ist unser strategischer Vorteil gegenüber den Wettbewerbern. Megabus und Greyhound fahren zum größten Teil mit eigenen Bussen. Das macht deren Modell schwerfällig.

Werden Sie Tickets ausschließlich online über die Webseite und die App verkaufen?
Nein. Wir richten uns da an die lokalen Bedürfnisse. In Südeuropa verkaufen wir einen hohen Anteil an Tickets am Schalter, die Schweden kaufen zu 99 Prozent online. So flexibel werden wir das auch in den USA handhaben. In Kalifornien wird der Online-Anteil sicherlich höher sein als in ländlich geprägten Bundesstaaten. Wir wollen die Breite der Bevölkerung erreichen. Darauf stellen wir uns ein. Flexibilität ist ja unsere Stärke.

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