
„Bislang haben wir auf eine außergerichtliche Einigung gesetzt, doch in dieser Woche reichen wir Klage an mehreren Gerichten ein“, sagte Flightright-Gründer Philipp Kadelbach der WirtschaftsWoche.
Er will damit Entschädigungszahlungen für tausende Passagiere erzwingen, die von den massiven Flugausfällen im vergangenen Oktober betroffen waren. Nachdem sich das Personal massenweise krank gemeldet hatte, waren knapp 300 Flüge ausgefallen.
Bislang gibt es bereits mehr als 800 Verfahren an deutschen Gerichten, die Zahl könnte noch einmal deutlich steigen, denn allein Flightright vertritt 8600 Passagiere. Wie viele Personen insgesamt betroffen waren, will Tuifly nicht sagen. Nach Schätzungen der WirtschaftsWoche dürfte die Zahl bei etwa 30.000 liegen.
Das Flugchaos hatte Tui bereits 22 Millionen Euro gekostet, dazu könnten Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe kommen. Vergangene Woche hatte das Amtsgericht Hannover Klägerfamilien in zwei ersten Urteilen Entschädigungen zwischen 800 und 2000 Euro zugesprochen. In anderen Fällen waren die Richter dem Unternehmen in seiner Auffassung gefolgt, die Krankmeldungen seien ein wilder Streik. Nach einer Entscheidung des Bundesgerichtshofes fällt ein Streik unter höhere Gewalt. Aus diesem Grund hat Flightright auch eine Klage in Wien eingereicht, um das Verfahren möglicherweise bis zum Europäischen Gerichtshof zu bringen.
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