
Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin will mit einer neuen Preisstruktur, Streckenstreichungen und mehr Langstrecken-Flügen die Kurve kriegen. "Wir wollen den Durchschnittsertrag je Passagier 2015 um etwa sieben Prozent gegenüber 2014 steigern", sagte Vorstandschef Stefan Pichler der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
In der Vergangenheit habe die Airline zu früh zu viele Plätze zu günstig verkauft. In Zukunft sollten die letzten verbliebenen Plätze zu bestimmten Zeiten etwas teurer verkauft werden. "Wir rechnen mit Mehrerlösen im zweistelligen Millionenbereich pro Jahr."
Das alleine reiche aber nicht aus, um profitabel zu werden. Dies will die Airline 2016 im operativen Geschäft schaffen, wie Pichler frühere Aussagen bekräftigte. Eine Dividende werde es zunächst nicht geben.
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Zudem müsse Air Berlin seine Strecken überprüfen. "Wir werden wahrscheinlich einige Strecken streichen, aber auch in einigen Märkten wachsen", sagte Pichler, der seit Februar auf dem Chefsessel der Airline sitzt. So wolle die Fluggesellschaft auch wieder mehr Langstreckenflüge anbieten, etwa nach Nordamerika und in die Karibik.
Die geplante Billigtochter "Wings" der Lufthansa sehe er derzeit noch nicht als große Bedrohung. "Wir sind die deutsche Nummer eins im touristischen Flugverkehr, und wir werden das Feld nicht kampflos räumen."