Fluggesellschaft Emirates Antinori: "Wir beschleunigen immer stärker"

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"Seit 2006 weltweit über 55 neue Strecken"

Der Emirates-Airbus A380 steht in Hamburg auf dem Rollfeld des Airbus-Werks. Quelle: dpa

Einige Fluglinien fürchten, Emirates könnte die anderen Fluglinien in den neuen Airport drängen und den bisherigen allein nutzen.

Das wird nicht passieren. Die Regierung von Dubai hat ganz klar gesagt, sie will einen fairen Wettbewerb und Offenheit für alle Fluglinien, aber keinen Vorteil für uns. Diese liberale Einstellung haben ja nicht alle Länder zum Flugverkehr.

Sie meinen Deutschland, wo Sie vergeblich versuchen mehr Städte als die vier bisher angeflogenen Ziele anzusteuern?

Genau.

Aber es gibt doch ein Verkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten, dem auch Ihre Regierung zugestimmt hat.

Aber es stammt aus der Zeit vor dem Mauerfall und ist mehr als ein Vierteljahrhundert alt. Inzwischen sind fast alle Länder liberaler als Deutschland. Seitdem wir 2006 erstmals Hamburg als vierte deutsche Stadt angeflogen haben, sind weltweit über 55 neue Strecken dazugekommen. In fast jedem Land landen wir in der Hauptstadt, wenn die auch ein Wirtschaftszentrum ist, mit ganz wenigen Ausnahmen wie Bern in der Schweiz, Brüssel, Brasilia in Brasilien oder Canberra in Australien. Das alles passt nicht zu Deutschland.

Warum?

Deutschland lebt von Wettbewerb und Offenheit und hat durch eine Reihe kluger Entscheidungen wie dem Abbau von Regulierungen und Hemmnissen die Basis für sein Wachstum gelegt. Dazu passt diese Begrenzung der Flugziele für uns nicht. Aber wir können damit leben und sorgen nun eben anderswo für Wachstum.

Die Politik fürchtet offenbar eine Schwächung der Lufthansa und der vielen Arbeitsplätze in Deutschland.

Nun - wir schaffen auch Jobs. Aber sehen Sie sich doch Mal die Größenordnung an. Die deutschen Flughäfen hatten im vergangenen Jahr mehr als 200 Millionen Passagiere. Wir haben heute in vier Städten knapp zwei Millionen Passagiere und mit einer weiteren vielleicht eine weitere halbe Million. Wie können diese nicht mal zwei Prozent eine Bedrohung sein? Der Markt ist groß genug. Aber wir können damit leben. Berlin wird ohne uns nicht leiden. Aber es verschenkt Wachstum. Wo wir hinfliegen, kommen jede Menge Touristen, zum Beispiel aus China, die überdurchschnittlich viel Geld ausgeben. Die Regierung muss die Bürger vertreten und nicht die Airlines. Aber die Welt ist groß genug.

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