
Seit 2006 wird der künftige Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ schon gebaut – mit mehr Pannen als Erfolgserlebnissen. Die Betreiber wollten den neuen Flughafen nach sieben Jahren Verspätung eigentlich 2017 eröffnen - nun jedoch verschiebt sich der Termin erneut um ein Jahr. Die jüngsten Pannen im Überblick.
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09. März 2016
Die für Ende 2017 geplante Eröffnung des Hauptstadtflughafens BER ist nach Informationen des "Tagesspiegels" wegen neuer Probleme beim Brandschutz gefährdet. Das Bauordnungsamt habe für den Umbau der Brandschutzanlage weitere Nachweise sowie Nachbesserungen an den Unterlagen gefordert, hieß es. Das könnte auch zusätzliche Bauarbeiten im Terminal nach sich ziehen, wie aus einem internen Schreiben des Flughafen-Technikchefs Jörg Marks hervorgeht. "Wir müssen die Anforderungen des Bauordnungsamts einbeziehen und sehen, wie wir die Nachbesserungen umsetzen können", sagte Flughafensprecher Daniel Abbou der Nachrichtenagentur dpa.
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4. November 2015
Am neuen Hauptstadtflughafen haben Firmen in den vergangenen Jahren Mitarbeiter zu Unrecht als Brandschutz-Fachleute ausgegeben. Kontrollen der Flughafengesellschaft hätten ergeben, dass die notwendigen Nachweise für die Fachkunde fehlen, teilte der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) mit. In seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Piratenpartei sprach er von Einzelfällen im niedrigen einstelligen Bereich seit 2012. Müller ist Aufsichtsratschef der staatlichen Flughafengesellschaft.
Er berief sich auf Angaben der Geschäftsführung um Flughafenchef Karsten Mühlenfeld. Demnach werden die Eignungsnachweise bei der Vergabe von Aufträgen überprüft, danach bei Personalwechseln und besonders seit August 2014 auch bei Audits. Probleme mit dem Brandschutz, etwa auch wegen überbelegter Kabeltrassen, hatten das Projekt weit zurückgeworfen.
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20. September 2015
Wegen Statikproblemen am Dach ist ein Teil des Terminals vorsorglich gesperrt worden. In einem Teil der Decke seien offensichtlich vor dem ursprünglichen Eröffnungstermin 2012 schwerere Rauchgasventilatoren verbaut worden als in der ursprünglichen Planung angenommen, teilte die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH mit. „Deshalb bedarf es eines neuen statischen Standsicherheitsnachweises.“ Weitere Details nannte ein Flughafensprecher auf Anfrage nicht. Die „Bild“-Zeitung zitierte am Sonntag aus einem Statikgutachten. Demnach seien an der Dachkonstruktion befestigte Plattformen für Rauchgasventilatoren teilweise mit mehr als 4000 Kilogramm statt mit den genehmigten 2000 Kilogramm belastet worden.
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21. August 2015
Die Baufirma Imtech muss Insolvenz anmelden - und den Flughafen wirft das in seinem Zeitplan weiter zurück. Nach Einschätzung der verantwortlichen Taskforce ist es durch die Insolvenz der Gebäudetechnikfirma bisher zu einer Verzögerung der Eröffnung von zwei bis drei Wochen gekommen. Gleichwohl sieht die Flughafengesellschaft die Eröffnung im zweiten Halbjahr 2017 „zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Erkenntnisse“ nicht gefährdet. Bis Ende September solle die sogenannte Meilensteinplanung überarbeitet werden. Die Insolvenz habe zu einem „deutlichen Rückgang“ der Mitarbeiterzahlen geführt, so die Flughafengesellschaft. Imtech und eine mitbeteiligte Firma hätten jedoch zugesagt, die Mitarbeiterzahlen schnellstmöglich wieder hochzufahren, um die zeitlichen Auswirkungen „weitestgehend zu begrenzen“.
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29. Mai 2015
Der Korruptionsskandal um den Berliner Hauptstadtflughafen weitet sich aus: Ein früherer Bereichsleiter des Flughafens wird verdächtig, 150.000 Euro Schmiergelder von der umstrittenen Baufirma Imtech angenommen zu haben. Der Bereichsleiter sitzt in Untersuchungshaft. „Es besteht Flucht- und Verdunkelungsgefahr“, sagt der Neuruppiner Oberstaatsanwalt Frank Winter. Der damalige Prokurist soll der Baufirma Imtech im Gegenzug für die Schmiergelder Nachforderungen von mehr als 60 Millionen Euro bewilligt haben, ohne dass die Nachträge überprüft waren. Dringender Tatverdacht besteht auch gegen den früheren Deutschlandchef und einen Regionalleiter von Imtech. Der Deutschlandchef soll die Schmiergeldzahlung in die Wege geleitet, der Regionalleiter das Geld übergeben haben.
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16. März 2015
Der Pannenflughafen BER hat einen neuen Chef: Karsten Mühlenfeld tritt die Nachfolge von Hartmut Mehdorn an. Der 51-jährige ehemalige Rolls-Royce-Manager soll die ewige Baustelle zu Ende bringen. Eine Aufgabe, die erst einmal einfach klingt, vor der aber schon zwei Chefs und mehrere Aufseher kapitulierten.
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Im zentralen Abfertigungsgebäude des künftigen Hauptstadtflughafens (BER) in Schönefeld kann weitergebaut werden. Das Bauordnungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald hat die am Montag vergangener Woche verhängte Sperrung des Terminals aufgehoben, teilte die Flughafengesellschaft mit.
Zuvor habe man die geforderten Standsicherheitsnachweise für die 15 Technikbühnen übergeben, auf denen Rauchgas-Ventilatoren installiert sind. Einige davon waren schwerer als nach den ursprünglichen Statik-Berechnungen erlaubt.