Denn der Flughafen Hahn ist nicht nur ein politischen Streitobjekt sondern auch schwer sanierungsbedürftig. 50 Millionen Euro müssten wohl investiert werden. Zudem schreibt der Flughafen seit Jahren immer höhere Verluste, die inzwischen wohl auch die Liquidität bedrohen.
Das ergibt sich schon aus einer einfachen Rechnung: Am Anfang des Jahres verfügte der Flughafen noch über einen Kassenbestand von rund sieben Millionen Euro, pro Monat hinterlässt der Betrieb einen Verlust von rund 1,2 bis 1,5 Millionen Euro, schätzen Insider.
Selbst wenn man bei beiden Werten mit besonders optimistischen Zahlen rechnet, bedeutet das: Im Juli wird das Geld knapp. Ein bisschen entspannt haben könnte sich die Lage dadurch, dass das Land Anfang der Woche schon mal die Grundstücke am Flughafen an die deutsch-chinesische Gesellschaft ADC, einen der beiden verbliebenen Bieter, verkauft hat. Wohl nicht ohne Grund sprechen einige Beobachter von einem „Notverkauf“.
Dafür sind 1,25 Millionen Euro geflossen, diesen Betrag muss sich der Flughafen Hahn aber mit dem Liegenschaftsbetrieb des Landes teilen.
Die ärgste Not dürfte das gelindert haben. Am grundsätzlichen Problem des Flughafens aber ändert all das nichts: Der Verkauf muss jetzt schnell gehen, sonst kann man sich die Mühe ganz sparen. Ein Kenner des Flughafens und der Verkaufsunterlagen sagt: „Spätestens bis Anfang Herbst muss der Verkauf abgeschlossen sein, sonst ist es zu spät.“ Zwar gäbe es durchaus auch Argumente, den Verlustbringer in die geordnete Insolvenz zu führen.
Für die Landesregierung, die sich nicht nur den Erhalt der Arbeitsplätze am Standort auf die Fahnen geschrieben hat, sondern auch einen knapp siebenstelligen Betrag in den Verkaufsprozess investiert hat, wäre es jedoch der absolute Gau.