Fondsmanager Union Investment fürchtet um Selbstständigkeit von Deutscher Bank

Die Deutsche Bank schafft es seit Jahren nicht aus der Krise. Ein Fondsmanager mahnt schnelle Erfolge an. Ansonsten sieht er die Eigenständigkeit des Frankfurter Geldhauses in Gefahr.

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ARCHIV - Dunkle Wolken sind am 20.05.2015 über der Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main (Hessen) aufgezogen. (zu dpa «Drittes Verlustjahr in Folge: Trendwende für Deutsche Bank 2018?» vom 28.01.2018) Foto: Arne Dedert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Quelle: dpa

Berlin Die Fondsgesellschaft Union Investment fürchtet, dass die Deutsche Bank ihre Selbstständigkeit verlieren könnte. "Falls in ein paar Jahren die Erträge noch immer nicht sprudeln, könnte auch das heute noch Undenkbare eintreten: Die Zerschlagung der Bank und Verschmelzung mit anderen europäischen Großbanken", sagte Fondsmanager Ingo Speich der "Welt am Sonntag. Union Investment ist Großaktionär der Deutschen Bank.
Die Amerikaner hätten der Deutschen Bank viel Geschäft weggenommen. Er setze alle Hoffnungen darauf, dass das Frankfurter Geldhaus zumindest einen Teil der Marktanteile zurückgewinnt und das Ertragswachstum wieder anspringt. "Die Bank muss ihre Kunden zurückgewinnen, nur dann fließen wieder die Erträge und sie schafft es aus der Krise", sagt Speich. Es reiche nicht, nur intern aufzuräumen und die Kosten zu senken. Dem amtierenden Institutschef John Cryan stärkte Speich den Rücken: "Cryan muss bleiben, bis die Sanierung abgeschlossen ist", forderte er.

Auch der stellvertretende Deutsche-Bank-Chef Marcus Schenck rechnet mit einer Konsolidierung im europäischen Bankenmarkt. „Europa braucht mehr Zusammenschlüsse von Banken“, hatte Schenck Anfang Januar beim Neujahrsempfang seines Hauses in Düsseldorf gesagt. „Die Konsolidierung in Europa wird kommen. Sie ist unausweichlich.“ Auch in Deutschland müsse es Zusammenschlüsse geben. Sein Institut sieht er dafür gut gerüstet. „Die Deutsche Bank hat sich darauf eingestellt.“ Das Geldhaus habe „aufgeräumt“ und Kapital sowie Liquidität nachhaltig gestärkt. „Wir haben nahezu alle unsere Altlasten beseitigt“, unterstrich Schenck. Jetzt gelte es, wieder zu wachsen. Dazu müsse die Bank auch die Herausforderungen durch die Digitalisierung meistern.

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