Die Attacke größerer Ketten und solcher die es werden wollen, bedroht auch die vielen kleinen Unternehmer, die sich in letzter Zeit mit einem Frozen-Yoghurt-Laden selbstständig gemacht haben. Genaue Zahlen gibt es nicht, doch der Markt scheint weiter zu wachsen. Ein Indikator sind die Eismaschinen für Frozen Yoghurt, die beispielsweise der Berliner Unternehmer Marco Witt seit vier Jahren verkauft. Im vergangenen Jahr ist die Nachfrage massiv angestiegen: "Wir haben etwa drei Millionen Euro Nettoumsatz mit Maschinen für Frozen Yogurt gemacht", sagte Witt der "Welt". In diesem Jahr hat er mit seiner Witt Trading GmbH an mehr als 300 Kunden Maschinen für neue Frozen-Yoghurt-Läden verkauft und wird wohl erstmals mehr Umsatz mit den Geräten erzielen, als mit herkömmlichen Eismaschinen.
Dieser schnelle Zuwachs erinnert an die Bubble-Tea-Blase der vergangenen Jahre. Auch da waren in ein, zwei Jahren unzählige Läden aufgepoppt. Schnell entstanden dabei auch Ketten, die drei größten kamen vor einem Jahr deutschlandweit auf mehr als 150 Filialen - heute ist davon nur noch ein Drittel übrig.
Mitverantwortlich für das schnelle Sterben waren Warnungen vor möglichen Gesundheitsgefahren, die sich im Nachhinein als falsch herausgestellt haben.
Trotzdem gibt es einige Parallelen und es stellt sich die Frage, wie nachhaltig der Yoghurt-Hype ist oder ob demnächst schon die nächste Mode-Blase zu platzen droht? Immerhin sind manche Unternehmer, sogar vom süßen Blasentee auf die kalte Süßspeise umgeschwenkt. "Ich kenne auch Standorte, in denen es gestern Bubble Tea gab und heute Frozen Yoghurt gibt", sagt Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer im Deutschen Franchise Verband. "Doch so einfach kann man nicht umswitchen", warnt Brodersen.
Ein Unternehmen das es versucht, ist die Berliner Firma Kxuio. Von einst 35 Bubble-Tea-Läden sind keine zehn mehr übrig. Dafür sucht Kxuio nun Franchise-Partner für Frozen Yoghurt Filialen und verkauft auch das passende Zubehör, Maschinen werden für 199 Euro im Monat angeboten. "Die Neuheit und der unvergleichliche Geschmack von Lifestyle-Produkten garantieren Umsatz", wirbt Kxuio und verspricht 900 bis 1.000 Prozent Gewinn. Grundlage dieses Versprechens ist eine Rechnung, die bei einem Wareneinsatz von 15 Euro einen Umsatz von 150 Euro prognostiziert. Die Kosten für die Maschinen, Miete und Personal werden bei dieser Kalkulation jedoch ignoriert.