Für die Umwelt Post will Pakete per Zug befördern

Pakete werden im Paketverteilzentrum der Deutschen Post zur Sortierung auf Förderbänder gelegt. Quelle: dapd

Die Post will die Zustellung klimafreundlicher machen. Eine Lösung: Die Pakete sollen mit der Bahn statt per Lkw transportiert werden. Zukünftig will die Post bis zu 20 Prozent ihrer Pakete über die Schiene befördern.

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Um die Zustellung klimafreundlicher zu machen, will die Deutsche Post DHL in Deutschland künftig mehr Pakete mit dem Zug transportieren. Dabei geht es nicht darum, die Paketboten mit der Bahn zu den Kunden zu schicken. Vielmehr sollen die Pakete von Paketzentrum zu Paketzentrum per Zug befördert werden. Langfristig will die Post 20 Prozent aller Pakete in Deutschland auf der Schiene transportieren.

Bis dahin ist allerdings noch viel zu tun. Heute befördert die Post erst etwa zwei Prozent ihrer Pakete in Deutschland per Bahn, etwa von Hamburg nach München oder von Frankfurt nach Berlin. Vor allem auf solch langen Strecken sei der Zugtransport sinnvoll, sagte Meyer. An den Zielbahnhöfen sammelt die Post die Pakete von verschiedenen Zügen ein und verteilt sie dann auf ihre Paketzentren in der Region. Von dort aus bringen die Paketboten die Lieferungen zu den Kunden.

Die Bahn sei dabei häufig langsamer als der Lastwagen. „Das ist bei weitem nicht so flexibel, wie es heute der Lkw ist“, so Meyer. Die Post nutze die Schiene deshalb vor allem am Wochenende, zum Beispiel für Pakete, die am Freitag oder Samstag eingeliefert werden und erst am Montag von den Paketboten ausgeliefert werden sollen. „Da haben wir etwa 30 Stunden Zeit, um Transporte auszuführen“, so Paketvorstand Meyer. Die Post wolle auch mit Kunden darüber sprechen, ob für diese längere Lieferzeiten für umweltfreundlichere Transporte denkbar seien.

Wie viel CO2 durch die Bahntransporte genau eingespart werden können, dazu will die Post keine Zahlen nennen. Mit einem üblichen Güterzug könnten weit über 100.000 Pakete transportiert werden, sagte Meyer. Ein Zug ersetze damit etwa 35 Lastwagen.

Auch wann die Post ihr Ziel von 20 Prozent Bahntransporten erreichen kann, ist unklar. Das hänge von vielen Faktoren ab, sagte Meyer. Nicht überall in Deutschland sei das Schienennetz geeignet. So verfügen nur wenige Paketzentren heute über einen direkten Schienenanschluss. Häufig seien diese Strecken auch nicht elektrifiziert oder nur für sehr geringe Zuggeschwindigkeiten ausgelegt. „Da gibt es viel zu tun, bis dass vorhanden ist, was wir brauchen“, so Meyer. „Das ist eine lange Reise.“ Die Deutsche Post spreche daher mit der Deutschen Bahn darüber, wie der Pakettransport per Schiene verbessert werden könne.

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Die Deutsche Post DHL will bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Der Konzern will deshalb noch in diesem Jahrzehnt sieben Milliarden Euro investieren, zum Beispiel in alternative Flugzeugtreibstoffe. In der Paketzustellung setzt die Post seit einigen Jahren den Elektrolieferwagen Streetscooter und auch Elektrofahrräder ein. Innerhalb von vier Jahren sei es dadurch bereits gelungen, die Emissionen pro Paket um 25 Prozent zu reduzieren.

Mehr zum Thema: Die Havarie im Suezkanal hat der Bahn Sondernachfrage beschert. Die Transporte von Europa nach China sind schneller. Doch als Ersatz für den Schiffstransport kommen Züge nur bedingt in Frage.

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