Fusionsverhandlungen T-Mobile und Sprint nehmen Gespräche wieder auf

Fusion T-Mobile und Sprint Quelle: REUTERS

Zwischen den beiden Rivalen Sprint und T-Mobile laufen wohl wieder Fusionsgespräche. Insidern zufolge haben die Verhandlungen gerade wieder begonnen. Zuletzt scheiterte ein Deal offenbar an der Machtfrage.

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T-Mobile US und Sprint haben Insidern zufolge ihre Fusionsgespräche wieder aufgenommen. Die Verhandlungen befänden sich aber noch in einer frühen Phase, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen am Dienstag. Eine Motivation für die neuen Gespräche sei, die finanziellen Belastungen durch Investitionen in Netze gemeinsam schultern zu wollen. Knackpunkt sei aber unter anderem die Möglichkeit für die T-Mobile-Mutter Deutsche Telekom, die Gewinne der Tochtergesellschaft weiter für sich verbuchen zu können. Stellungnahmen der Unternehmen lagen zunächst nicht vor. Die Deutsche Telekom will T-Mobile schon länger mit Sprint zusammenbringen. Im November scheiterte ein Deal jedoch offenbar an der Machtfrage.

Für die Telekom ist das US-Geschäft einer der wichtigsten Umsatztreiber geworden. Der deutsche Konzern hält 63 Prozent an T-Mobile. Den Insidern zufolge müsste die Telekom frisches Geld in die Gesellschaft pumpen, um auch nach einer Fusion einen Anteil von über 50 Prozent zu haben. Sprint gehört zu etwa 85 Prozent der japanischen SoftBank Group.

Die wieder aufgeflammten Spekulationen auf einen Zusammenschluss im US-Geschäft haben die Aktien der Deutschen Telekom am Mittwoch angetrieben. Sie legten bis zu 4,2 Prozent auf 14,13 Euro zu. Damit standen sie an der Dax-Spitze und notierten so hoch wie seit mehr als zwei Monaten nicht mehr. Die Chance auf eine Fusion schürte bei Börsianern Hoffnungen auf massive Einsparungen. Die Aktien von T-Mobile gewannen bereits am Dienstag an der Wall Street knapp sechs Prozent, Sprint schossen um 17 Prozent nach oben. Sprint gehört zu etwa 85 Prozent der japanischen Softbank. Deren Titel gehörten am Mittwoch mit einem Kursplus von 3,4 Prozent zu den größten Gewinnern am Tokioter Aktienmarkt.

Morgan Stanley rechnet im Falle einer Fusion mit Synergien in einer Größenordnung von 30 bis 50 Milliarden Dollar. T-Mobile schaue auf einige erfolgreiche Übernahmen zurück, betonte Branchenanalyst Emmet Kelly. Es gebe aber noch eine Menge Hürden. So sei die Frage ungeklärt, wer welchen Anteil an dem gemeinsamen Unternehmen und wer die Kontrolle übernehme. Bei einem gescheiterten früheren Fusionsanlauf sei das Thema Bewertungen der Zankapfel gewesen, sagte JP-Morgan-Analyst Akhil Dattani. Eine Wiederaufnahme der Gespräche könne bedeuten, dass sich die Verhandlungsposition von Sprint verschlechtert habe. Seit November haben die Sprint-Aktien rund 35 Prozent verloren, während die Aktien von T-Mobile ihr Niveau in etwa gehalten haben.

In den USA ist Sprint der kleinste von vier Wettbewerbern. Eine Fusion mit der Nummer drei, T-Mobile US, würde das gemeinsame Unternehmen deutlich näher an die Platzhirsche Verizon und AT&T heranbringen. Zuerst hatte das "Wall Street Journal" von einem neuen Verhandlungsanlauf berichtet. An der Wall Street schlossen Sprint-Aktien etwa 17 Prozent fester, die Papiere von T-Mobile steigen 5,7 Prozent.

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