Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Aufgabenträger des Schienenpersonen-Nahverkehr (BAG SPNV) schätzt, dass zur Entlastung des Regelverkehrs 140 Fahrten pro Saison mit den Fußball-Zusatzzügen vonnöten sind. Vier Züge mit je sechs bis acht Waggons sollten 80 Prozent des Bedarfs decken. Insgesamt kann jeder dieser Züge 600-800 Personen befördern.
Die Kosten pro Jahr dafür schätzt Frank Zerban, Hauptgeschäftsführer der BAG SPNV, auf circa drei Millionen Euro.
Offen ist, wer das Ganze finanziert. Landespolitiker sowie Vertreter des DFB und der DFL befinden sich aktuell noch in Gesprächen.
„Wichtig ist es, dass die Gespräche noch in diesem Jahr abgeschlossen werden“, sagt Zerban. Die Deutsche Bahn bietet nicht mehr benötigte Wagen auf dem freien Markt an, die für die Beförderung genutzt werden könnten. „Dauern die Gespräche zu lange, werden die Wagen von Dritten gekauft und stehen nicht mehr zur Verfügung.“
Sollte das Konzept zustande kommen, sollen die Verbindungen unter den Bahnunternehmen ausgeschrieben werden. Dafür muss allerdings vorab geklärt werden, wer das Risiko für mögliche Vandalismusschäden in den Fahrzeugen trägt.
Die Bahn bietet Vereinen und Fangruppen an, Sonderzüge zu chartern. „Verantwortung und Haftung sind dann klar“, sagt ein Bahnsprecher. Besonders viel Anklang bei Vereinen und Fangruppen findet das allerdings nicht.
Laut Angaben der Bahn wurden in der zu Ende gehenden Saison lediglich 60 Züge gechartert, die je 500 bis 700 Fans transportieren können. „Wir wünschen uns, dass dieses Angebot öfter angenommen wird“, so ein Bahnsprecher. Oft sind Busse billiger. Die werden aber dann auch nicht gechartert und die randalierenden Fans fahren doch wieder mit regulären Zügen, wo sie Kunden, Bahnmitarbeiter und die Polizei belasten.