GE, Shell, Samsung Die Quartalszahlen des Tages

Quartalszahlen: Paypal, Visa, Samsung, Nomura, LG & Co. Quelle: dpa

Samsung sieht 2019 nachlassende Gewinne. Die Südkoreaner wollen der sinkenden Nachfrage mit neuen Modellen gegensteuern. Auch Paypal gibt einen mauen Ausblick. Nokia ist dagegen hoffnungsvoll.

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Paypal enttäuscht Börsianer – Gewinneinbruch und mauer Ausblick
Trotz eines boomenden Internethandels hat der Online-Bezahldienst Paypal im Weihnachtsquartal deutlich weniger verdient. In den drei Monaten bis Ende Dezember sank der Nettogewinn verglichen mit dem Vorjahreswert um über ein Drittel auf 584 Millionen Dollar (508 Mio Euro), wie die frühere Ebay-Tochter am Mittwoch nach US-Börsenschluss in San Jose mitteilte.
Die Erlöse legten zwar um kräftige 13 Prozent auf 4,2 Milliarden Dollar zu, doch ein guter Teil des Wachstums entfiel auf Zukäufe. Paypal bestätigte zwar seine Jahresziele für 2019, stellte für das laufende Quartal aber einen geringeren Umsatz in Aussicht als von Analysten erwartet. Bei Anlegern kam der Finanzbericht nicht gut an – die Aktie fiel nachbörslich zeitweise um mehr als fünf Prozent.

Visa profitiert vom Konsum-Boom im Weihnachtsgeschäft
Ausgabefreudige Kunden im Weihnachtsgeschäft haben dem Kreditkarten-Riesen Visa zum Jahresende einen Gewinnsprung beschert. Im Geschäftsquartal bis Ende Dezember stieg der Überschuss verglichen mit dem Vorjahreswert um 18 Prozent auf 3,0 Milliarden Dollar (2,6 Mrd Euro), wie der US-Finanzkonzern am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Die Erlöse kletterten dank eines deutlich höheren Transaktionsvolumens um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar.
Visa spielt – wie auch den Rivalen Mastercard und American Express – insbesondere die florierende US-Konjunktur in die Karten. Steigende Einkommen und Steuersenkungen lassen die Verbraucherausgaben steigen, was für höhere Erträge durch Kreditkartengebühren sorgt. Visas Quartalszahlen übertrafen die Prognosen der Analysten klar und kamen bei Anlegern gut an. Die Aktie legte nachbörslich zunächst deutlich zu und lag zuletzt noch mit rund zwei Prozent im Plus.

Nomura verbucht erneut Quartalsverlust
Japans größte Investmentbank hat wegen hoher Abschreibungen zum zweiten Mal infolge einen Quartalsverlust verbucht. Im Zeitraum Oktober bis Dezember lag das Minus netto bei 95,3 Milliarden Yen (762 Millionen Euro) nach einem Gewinn von 88 Milliarden Yen im Vorjahreszeitraum. Die Bank bezifferte die Höhe der Wertminderung mit 81 Milliarden Yen.

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Gewinn bei LG Electronics bricht ein
Dem südkoreanischen Elektronikkonzern machen wegbrechende Gewinne zu schaffen. Zum Jahresende verdiente der weltweit zweitgrößte Fernsehgerätehersteller mit umgerechnet knapp 60 Millionen Euro 80 Prozent weniger als vor Jahresfrist. Der Umsatz sank um sieben Prozent auf 12,4 Milliarden Euro.

Nokia reduziert Jahresverlust – Hoffnung auf Investitionen in 5G-Netze
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia ist 2018 trotz eines starken Schlussspurts tief in den roten Zahlen geblieben. Unter dem Strich stand ein Verlust von 549 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag im finnischen Espoo mitteilte. Damit fiel der Fehlbetrag allerdings fast zwei Drittel niedriger aus als ein Jahr zuvor, da Nokia weniger Geld durch Steuern, Abschreibungen und den Konzernumbau verlor.
Der Umsatz sank um drei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Der operative Gewinn ging um 16 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurück. Die Aktionäre sollen mit 20 Cent je Aktie dennoch eine um fünf Prozent erhöhte Dividende erhalten.

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Für die Jahre 2019 und 2020 erwartet Nokia-Chef Rajeev Suri deutliche Verbesserungen - auch weil vor allem Mobilfunknetzbetreiber aus den USA nach seiner Einschätzung verstärkt in die 4G- und 5G-Technik für schnelle Datenverbindungen investieren dürften.
Der um Sonderposten bereinigte Gewinn je Aktie soll im laufenden Jahr von zuletzt 23 Cent auf 25 bis 29 Cent steigen. Für 2020 hat sich Suri 37 bis 42 Cent zum Ziel gesetzt. Langfristig will Nokia weiterhin 40 bis 70 Prozent des bereinigten Gewinns je Aktie als Dividende an die Aktionäre ausschütten.

Siltronic verbucht Gewinnsprung
Der Hersteller von Wafern hat 2018 nach ersten Berechnungen deutlich mehr verdient. Bei einem Umsatzanstieg auf 1,457 (Vorjahr: 1,177,3) Milliarden Euro schnellte der operative Gewinn (Ebitda) um 67 Prozent auf 589 Millionen Euro nach oben. Wegen der politischen Unsicherheiten ist Siltronic zurückhaltend beim Blick auf 2019. Der Vorstand sieht die Nachfrage zum Jahresauftakt unter dem vierten Quartal 2018.

Unilever rechnet mit schwierigen Marktbedingungen
Der anglo-niederländische Konsumgüterkonzern hat im vierten Quartal seinen Umsatz um 2,9 Prozent verbessert. Damit verfehlte der Hersteller von Dove-Seife und Ben & Jerrys Eiscreme allerdings die Markterwartungen. Der Vorstand rechnet auch 2019 mit schwierigen Marktbedingungen und erwartet daher, beim Umsatz lediglich den unteren Rand der Spanne von drei bis fünf Prozent zu erreichen. Die Marge soll sich weiter verbessern.

Swatch, Samsung, H&M, Shell, Nitendo, Ferrari, Software AG

Uhrenkonzern Swatch rechnet 2019 mit Wachstum
Der Schweizer Uhrenkonzern hat den Gewinn 2018 um 14,8 Prozent auf 867 Millionen Franken gesteigert, die Analystenerwartungen damit aber verfehlt. Trotz einer Abschwächung des Geschäfts im Schlussquartal 2018 rechnet Swatch 2019 mit einem „gesunden“ Wachstum.

Samsung Electronics rechnet nach Gewinnrückgang mit Abwärtstrend
Nach einem deutlichen Rückgang des Betriebsgewinns im Schlussquartal sieht Samsung Electronics auch für das laufende Jahr schwarz. Es werde 2019 wegen der schwachen Nachfrage nach Speicherchips mit einem Gewinnrückgang gerechnet, teilte der südkoreanische Technologiegigant am Donnerstag mit. Allerdings geht Samsung Electronics davon aus, dass die Halbleitergeschäfte durch Aufträge von Rechenzentren und im Zusammenhang mit dem 5G-Ausbau in der zweiten Jahreshälfte wieder anziehen.
Im vierten Quartal fiel der Betriebsgewinn um 29 Prozent auf umgerechnet 8,5 Milliarden Euro, während der Umsatz um zehn Prozent auf 46,4 Milliarden Euro nachgab. Einen ersten Einblick in die Gewinnentwicklung hatte Samsung bereits Anfang Januar gegeben. Während Smartphone-Konkurrent Apple ausschließlich Unterhaltungselektronik und Computer im Angebot hat, setzen die Südkoreaner auf ein breites Sortiment, zu dem Fernseher, Hausgeräte, Bildschirme und eben Halbleiter gehören. Das Chipgeschäft steht bei Samsung für rund drei Viertel des Betriebsgewinns.

Für neue Impulse könnten im laufenden Jahr vor allem die angekündigten faltbaren Alleskönner-Geräte von Samsung sorgen. Bisher ist allerdings unklar, wann sie in den Handel kommen sollen. Nächsten Monat stellt Samsung erstmal neue Galaxy-Modelle vor. Samsung muss sich gegen den aufstrebenden chinesischen Rivalen Huawei zur Wehr setzen, der dazu ansetzt, den Branchenprimus zu überholen.

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Shell verdient im vierten Quartal deutlich mehr als erwartet
Der Öl- und Gaskonzern Shell hat im vierten Quartal dank gestiegener Preise für die Rohstoffe kräftig verdient. Der bereinigte Gewinn stieg um 32 Prozent auf 5,69 Milliarden US-Dollar, wie Shell am Donnerstag mitteilte. Das übertraf die Schätzungen der Analysten deutlich. Für das vierte Quartal sollen die Aktionäre wie für das dritte Quartal 47 US-Cent je Aktie als Dividende erhalten.
Beim laufenden Aktienrückkauf-Programm über 25 Milliarden US-Dollar bis 2020 soll nun die nächste Tranche starten. Bis Ende April sollen 2,5 Milliarden Dollar wieder erworben werden. Shell habe den Rückkauf der zweite Tranche im Januar für 2,5 Milliarden Dollar abgeschlossen. Die erste Tranche belief sich auf 2 Milliarden US-Dollar.

H&M verbuchte 2018 Gewinnrückgang
Die Bekleidungskette hat im abgelaufenen Bilanzjahr weniger verdient. Während die Erlöse im Zeitraum Dezember 2017 bis November 2018 um fünf Prozent auf 210,4 Milliarden Schwedische Kronen (20,3 Milliarden Euro) stiegen, ging der Nettogewinn auf 12,652 (16,184) Milliarden Kronen zurück.

Nintendo übertrifft mit Gewinnsprung Markterwartungen
Der japanische Videospiele-Konzern hat seinen Betriebsgewinn im Quartal um 36 Prozent auf 158,6 Milliarden Yen (1,27 Milliarden Euro) gesteigert. Damit übertraf Nintendo die Analystenschätzungen von 115 Milliarden Yen deutlich. Für seine Spielekonsole Switch senkte der Konzern seine Prognose für das Gesamtjahr auf 17 Millionen Einheiten (vorher 20 Millionen), hob jedoch die Software-Prognose auf 110 Millionen Einheiten (zuvor 100 Millionen) an.

BT Group verbucht Gewinnrückgang
Großbritanniens größter Breitbandanbieter hat im dritten Quartal (per Ende Dezember) Einbußen verbucht. Bei einem Umsatzrückgang um ein Prozent auf 5,98 Milliarden Pfund (6,8 Milliarden Euro) sank das Kernergebnis um drei Prozent auf 1,88 Milliarden Pfund. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das Gesamtjahr bekräftigte der scheidende Konzernchef Gavin Patterson, einen Gewinn am oberen Ende der Prognosespanne von 7,3 bis 7,4 Milliarden Pfund anzupeilen.

Software AG mit schwachem Jahresschluss in Digitalsparte
Die Software AG will stärker in ihr Wachstum investieren und dabei vor allem bei Maschinenvernetzung und Cloudsoftware große Schritte machen. „Im 50. Jahr unseres Bestehens werden wir einen neuen, mutigen Weg einschlagen“, sagte der seit August amtierende neue Vorstandschef Sanjay Brahmawar am Donnerstag in Darmstadt. Durch einen Umbau von Strukturen und eine stärkere Verlagerung auf Mietsoftware will der Manager den zweitgrößten deutschen Softwarehersteller wieder auf die Wachstumsschiene führen.
Wegen eines schwachen Jahresschlusses verfehlte das Unternehmen seine Ziele im Geschäft mit Integrationssoftware. Im vierten Quartal ging der Umsatz in der wichtigsten Sparte gar zurück, wenn die Geschäfte in der Cloud und mit der Vernetzung von Maschinen ausgeklammert werden. Auf Jahressicht verzeichnete der im MDax notierte Konzern einen Umsatzrückgang von 2 Prozent auf 865,7 Millionen Euro – ohne den Einfluss von Wechselkursen wäre der Erlös um 2 Prozent gewachsen.

Auf Jahressicht lag das operative Ergebnis mit 272,9 Millionen Euro ebenfalls 2 Prozent unter dem Vorjahreswert. Unter dem Strich kletterte der Konzernüberschuss jedoch um 17 Prozent auf 165,2 Millionen Euro, weil unter anderem das Finanzergebnis besser ausfiel und der Konzern nicht so viel für die aktienkursabhängige Vergütung und für Steuern aufwenden musste. Anleger zeigten sich von den Ergebnissen aber enttäuscht. Die Aktie gab nach Handelsbeginn deutlich nach.

General Electric schreibt wieder schwarze Zahlen
Die kriselnde US-Industrie-Ikone General Electric (GE) hat es in die schwarzen Zahlen zurückgeschafft. Im vierten Quartal wurde ein Überschuss von 574 Millionen Dollar (500 Millionen Euro) erzielt, wie der Siemens-Rivale am Donnerstag in Boston mitteilte. Im Vorjahreszeitraum hatte der angeschlagene Großkonzern noch einen Verlust von rund elf Milliarden Dollar geschrieben. Der Umsatz kletterte um fünf Prozent auf 33,3 Milliarden Dollar.
Die Probleme in der schwächelnden Kraftwerksparte halten jedoch an, hier fielen die Erlöse um ein Viertel. Eine riesige Abschreibung in dem Geschäftsbereich hatte GE im Vorquartal ein enormes Minus von 22,8 Milliarden Dollar eingebrockt. Das US-Traditionsunternehmen steckt tief in der Krise und hatte erst Anfang Oktober zum zweiten Mal innerhalb von nur 14 Monaten seine Führung ausgetauscht.

Luxusautobauer Ferrari zuversichtlich für das laufende Jahr
Der italienische Luxusautohersteller Ferrari rechnet mit anhaltend guten Geschäften. Umsatz und Gewinn sollen im laufenden Geschäftsjahr ungeachtet aller wirtschaftlichen Risiken weiter zulegen. Konzernchef Louis Camilleri, der im vergangenen Jahr das schwierige Erbe des verstorbenen Sergio Marchionne antrat, setzt dabei unter anderem auf höhere Margen durch limitierte Auflagen von besonderen Sportwagen.
So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) 2019 um rund zehn Prozent auf bis zu 1,25 Milliarden Euro steigen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Maranello mitteilte. Im vergangenen Jahr stieg das operative Ergebnis um 7,5 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro.
Der Umsatz stagnierte unter anderem wegen des starken Euro bei 3,4 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr rechnet Ferrari mit einem Anstieg um mehr als drei Prozent auf über 3,5 Milliarden Euro.

UPS liefert Weihnachten so viel aus wie nie zu vor
Der Post-Rivale hat im Weihnachtsgeschäft so viele Pakete ausgeliefert wie nie zuvor. Der Umsatz legte dank höherer Portogebühren im Schlussquartal 2018 um 4,6 Prozent zu auf 19,8 Milliarden Dollar. Unter dem Strich brach der Gewinn jedoch um die Hälfte auf 453 Millionen Dollar ein. Dabei spielten höhere Pensionszahlungen eine Rolle.

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