Germanwings soll Notlandung vertuscht haben Beunruhigende Untersuchungslücken

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Späte Untersuchung

Die Bonusprogramme der Airlines
Miles&More: Das Bonusprogramm der Lufthansa Quelle: dpa
topbonus: Das Vielfliegerprogramm von Air Berlin Quelle: dpa
Flying Blue: Das Bonusprogramm der Air France Quelle: AP
Avios: Das neue Bonusprogramm von British Airways Quelle: REUTERS
AAdvantage ist das älteste Bonusprogramm der Welt. Quelle: REUTERS

Aber nicht für ewig. Denn ein Jahr nach dem Vorfall hat die Behörde dann doch eine Untersuchung gestartet. Hier wäre es doch interessant zu wissen, warum? Hat der Behörde da jemand Beine gemacht und ein paar Befunde nachgereicht? Etwa, dass einer der Piloten ein halbes Jahr lang krankgeschrieben war?

Nun ist die Sache schwer zu klären. Denn die Aufzeichnungen, die jedes Flugzeug von seinem Betrieb und den Gesprächen der Piloten macht, wurden bereits beim nächsten Flug überschrieben, weil sie keiner aufgehoben hat. Sicher, das hätte für Germanwings einen gewissen Aufwand bedeutet. Denn die Piloten mögen es in der Regel nicht, wenn ihre Flugdaten aufgehoben werden. Aber nach diesem fast schon Nahtod-Erlebnis, hätten die Flugzeugführer sicher wenig einzuwenden gehabt.

Keine Beweise für die Ursache

So bleibt die Frage, wie ein ähnlicher Vorfall künftig verhindert werden kann. Der erste Verdacht fällt nun darauf, dass eben nicht das Enteisungsmittel, ein Art Alkohol, ins Triebwerk geraten ist, sondern Öl, das mit giftigen Rückständen verdampft. Aber dafür gibt es ebenso wenig einen Beweis wie dafür, dass es diese Gifte nicht waren.

An diesem Problem arbeitet sich die Branche schon seit Jahren ab. Auch einige Gewerkschaften und Politiker wie der grüne Bundestagsabgeordnete Markus Tressel weisen seit Jahren auf das Problem hin. Doch obwohl es bereits mehrere verdächtige Vorfälle mit diesen Giften gab, waren die Vorfälle im Einzelnen bislang kaum zu reproduzieren. Zudem gibt es bislang offenbar auch keine echte Gegenmaßnahme, weil während des Flugs die Luft für die Kabinen mit Hilfe der Triebwerke von den lebensfeindlichen bis zu minus 60 Grad auf angenehmere Werte erhitzt wird.

Aber vielleicht entschließen sich nun Politik und Hersteller allmählich doch, dem Problem etwas mehr Bedeutung beizumessen.

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