Gesellschaft für Konsumforschung Größter deutscher Marktforscher offenbar vor Verkauf

Verpatzte Prognosen, herber Quartalsverlust und Wechsel in der Chefetage: Der Marktforscher GfK steckt in der Krise. Nun sorgen Verkaufsgerüchte für einen steigenden Aktienkurs.

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Angeblich prüfen die GfK-Konkurrenten Nielsen, IMS und Kantar eine Übernahme des Forschungsunternehmens. Quelle: dpa

Frankfurt Der Mehrheitseigner des Nürnberger Marktforschers GfK prüft einem Magazinbericht zufolge verschiedene Varianten für die Zukunft des Konzerns. Die Überlegungen des GfK Vereins, der 56,5 Prozent des Unternehmens hält, könnten bis zu einer Fusion oder dem Verkauf von Anteilen an einen Wettbewerber reichen, berichtete die „WirtschaftsWoche“ am Donnerstag vorab. Die Konkurrenten Nielsen Holdings und IMS Health aus den USA sowie Kantar, Tochter des Londoner Werberiesen WPP, prüften eine Übernahme, berichtete das Magazin unter Berufung auf Insider. Auch Finanzinvestoren rechneten einen Einstieg durch. Bereits im Frühjahr hätten KKR und BC Partners daran gearbeitet, bei der GfK einzusteigen und sie von der Börse zu nehmen. An der Börse ist das im SDax gelistete Unternehmen rund eine Milliarde Euro wert. Im vorbörslichen Handel legte die GfK-Aktie 5,8 Prozent zu.

Von der GfK SE und vom GfK Verein war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die anderen genannten Unternehmen gaben dem Magazin zufolge keine Stellungnahme ab oder äußerten sich ausweichend.

Nach mehreren verpatzten Prognosen und einem herben Quartalsverlust hatten Vorstandschef Matthias Hartmann und Aufsichtsratschef Arno Mahlert Mitte August ihren Rücktritt angekündigt. Im zweiten Quartal machte der Nürnberger Marktforscher unter dem Strich einen Verlust von 148,3 Millionen Euro.

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