Grand Hotel Heiligendamm Das G-8-Gipfel-Hotel ist pleite

Schock an der Ostsee: Das Grand Hotel Heiligendamm ist insolvent. Bekannt geworden ist es 2007 als Ort des G-8-Gipfels. Unvergessen: das Gruppenfoto im Riesenstrandkorb.

Letzte Ausfahrt Insolvenz: Das Grand Hotel Heiligendamm (Landkreis Rostock) in Deutschlands ältestem Seebad ist pleite. Quelle: dpa
Geschäftsführer Anno August Jagdfeld stellte am Montag Insolvenzantrag für das Nobelhotel an der Ostseeküste, das 2007 Gastgeber für die Teilnehmer des G-8-Gipfels war. Quelle: dapd
Zu diesem Schritt sei man „trotz deutlich verbesserter Ergebnisse im Hotelbereich“ gezwungen gewesen. Das sei ein schwarzer Tag für das Grand Hotel, erklärte Jagdfeld in einer ersten Stellungnahme. „Uns fehlt die Zeit, die begonnene Sanierung erfolgreich abzuschließen“, sagte der Unternehmer. Quelle: dpa
Unter anderem steht noch die komplette Sanierung von Strandvillen aus, die einzeln verkauft oder vermietet werden sollten. Den Angaben zufolge hatten sich die Banken geweigert, die Kredite zu verlängern. Quelle: dpa
Jagdfeld hatte 1996 mit seiner Fundus-Gruppe das klassizistische Gebäudeensemble in Heiligendamm sowie ein benachbartes landwirtschaftliches Gut von der Treuhand erworben. 2003 wurde das Hotel eröffnet, das zunächst von Kempinski gemanagt wurde. Nach Streitigkeiten führte Fundus seit 2009 das Hotel in Eigenregie. Quelle: dapd
Das wohl berühmteste Foto, das je in Heiligendamm gemacht wurde - es wurde am 07.06..2007 geknipst: Der Ministerpräsident Shinzo Abe (Japan), Ministerpräsident Stephen Harper (Kanada), Präsident Nicolas Sarkozy (Frankreich), Präsident Wladimir Putin (Russland), Bundeskanzlerin Angela Merkel, US-Präsident George W. Bush, Großbritanniens Premier Tony Blair, Italiens Ministerpräsident Romano Prodi und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso, sitzen in einem großen Strandkorb vor dem Tagungshotel. Quelle: dpa
Der Hotelbetrieb soll zunächst weiterlaufen. Auch Hoteldirektor Henning Matthiesen bleibt im Amt. Die etwa 300 Mitarbeiter des Hotels erhalten weiter ihre Löhne und Gehälter über das Insolvenzgeld. Quelle: Reuters
Nach Angaben des Amtsgerichts Aachen wurde die Insolvenz der Grand Hotel Heiligendamm GmbH & Co KG sowie einer Komplementärgesellschaft angezeigt (Aktenzeichen: 92 IN 47/12, 93 IN 40/12). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter sei Rechtsanwalt Jörg Zumbaum aus Düren im Rheinland bestellt worden. Düren ist der Wohnort von Jagdfeld. Quelle: dapd
Heiligendamm ist das älteste Seebad Deutschlands. Gegründet wurde es 1793 durch den mecklenburgischen Herzog Friedrich Franz I. Im 19. und 20. Jahrhundert war das Bad stark vom europäischen Hochadel geprägt. Angeblich gehörten auch einzelne Mitglieder der weitverzweigten russischen Zarenfamilie zu den Gästen. Quelle: dapd
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Heiligendamm im Besitz der DDR-Regierung. Im Jahr 1996 erwarb die Entwicklungsgesellschaft Entwicklungs Company Heiligendamm, ein zur Fundus-Gruppe gehörendes Unternehmen, für 18 Millionen D-Mark den historischen Ortskern. Unter Projektentwickler Anno August Jagdfeld aus Aachen wurden fünf der historischen Gebäude restauriert und zur 5-Sterne-plus-Hotelanlage Kempinski Grand Hotel Heiligendamm ausgebaut. Quelle: dpa
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