Grenke-Aktie Grenke findet Probleme bei internen Prozessen

Die Aktie des Finanzdienstleisters Grenke ist eingebrochen, nachdem ein Vorstand zurückgetreten ist. Quelle: dpa

Der Leasing-Konzern Grenke AG ist bei den Prüfungen seiner Geschäftsprozesse auf Probleme gestoßen. Der zuständige Vorstand Mark Kindermann legt seinen Posten nieder. Die Grenke-Aktie bricht um bis zu 37 Prozent ein.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Nach massiven Bilanzmanipulations-Vorwürfen ist der Leasing-Konzern Grenke bei den Prüfungen seiner Geschäftsprozesse auf Probleme gestoßen. „Im Rahmen der laufenden Prüfungen ist es zu kritischen vorläufigen Bewertungen bisheriger interner Prozesse in der Complianceorganisation und der internen Revision gekommen“, erklärte Grenke am Montag. Der zuständige Vorstand Mark Kindermann habe seinen Posten niedergelegt. Er werde dem Unternehmen für eine Übergangszeit beratend zur Seite stehen. Die Aktie brach nach der Mitteilung um bis zu 37 Prozent auf 24,20 Euro ein.

Grenke geriet bereits im September nach der Attacke des britischen Leerverkäufers Fraser Perring an der Börse massiv unter Druck. Perring warf dem auf die Vermietung von IT und Büroausstattung spezialisierten Unternehmen Betrug, Geldwäsche und Bilanzfälschung vor – und wettete gleichzeitig auf einen Absturz der Aktien. Grenke selbst gab daraufhin zwei Sonderprüfungen in Auftrag: bei Warth & Klein Grant Thornton (WKGT) und dem Bilanzprüfer KPMG.

Kindermann arbeitete seit 1990 für Grenke und saß seit dem Jahr 2000 im Vorstand. Seit 2006 war er als COO für das operative Geschäft verantwortlich. Der 59-Jährige teilt die Kritikpunkte nicht. „Herr Kindermann hat den Aufsichtsrat darauf hingewiesen, dass die vorläufigen Bewertungen nach Abschluss der Prüfungen zu revidieren sein werden“, erklärte Grenke. Um eine Auseinandersetzung über die Berechtigung und die Wesentlichkeit dieser Kritikpunkte vor Abschluss der Prüfungen zu vermeiden und um potentiellen Schaden daraus von der Gesellschaft fernzuhalten, habe Kindermann seine Mandate niedergelegt..

Mehr zum Thema: Wirecard, Tesla, Nikola, jetzt Grenke: Spekulanten, die auf fallende Kurse wetten, sind das neue Feindbild von Managern und Anlegern – dabei halten sie die Börse sauber. Ein Inside-Report.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%