
Welche Krankenhäuser gehen mit ihren Patienten gut um? Die AOK Rheinland/Hamburg und die Barmer GEK als große Krankenkassen befragten im ganzen Land Fachleute: all ihre Versicherten, die im vergangenen Jahr mehr als zwei Tage in eine Klinik eingewiesen wurden. Die gute Nachricht: Die Patientenzufriedenheit ist in Deutschland hoch. Die schlechte: Schlechte Kliniken machen einfach weiter wie bisher.
Seit dem Start der fortlaufenden Patientenbefragung im November 2011 wurden 1,5 Millionen Versicherte postalisch nach ihren Erfahrungen im Krankenhaus gefragt. Die Barmer GEK und die AOK Rheinland/Hamburg schrieben ihre Mitglieder an: Würden Sie ihr Krankenhaus weiterempfehlen?





Die Bertelsmann Stiftung hat die 706.000 anonymisiert erhaltenen Patientenaussagen über 1.300 Krankenhäuser und deren 4.100 Fachabteilungen ausgewertet. Sie füttert damit ihre bundesweite Datenbank über die Qualität von Kliniken - die so genannte Weiße Liste. Dort findet jeder Interessierte Auskunft über die Qualität seiner Kliniken vor Ort.
Abgefragt wurden bei den Patienten 14 subjektive Parameter: Wie gingen Ärzte und Pfleger mit ihnen um? Wie war die Qualität der medizinischen Versorgung, die Aufnahme, Auskunftsfreudigkeit, Sauberkeit, das Essen oder das Entlassmanagement?
Für AOK-Vorstandsmitglied Matthias Mohrmann sind die Antworten trotzdem auch medizinisch relevant: "Die subjektive Wahrnehmung hat große Konsequenzen für den Heilungsverlauf." Das belegten auch Studien.
Die Ergebnisse:
Die Zufriedenheit ist insgesamt sehr hoch: Im Bundeschnitt würden 82 Prozent der Befragten ihre Klinik weiterempfehlen, 83 Prozent waren zufrieden mit der ärztlichen Versorgung, 82 Prozent mit der pflegerischen Versorgung, 79 Prozent lobten Organisation und Service. Rund fünf Prozent der Kliniken schaffen aber kaum mehr als 60 Prozent in allen vier Bereichen.
Alle Kliniken werden - und das ist bei solchen Studien nicht selbstverständlich - konkret benannt. Hinweise wie "Deutschlands beste Klinik" verkneifen sich die beiden Kassen aber.