Hard-Rock-Café Wenn ein Indianerhäuptling am Hard Rock verdient

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Die Cherokees, der größte Indianerstamm in den USA, haben mit ihren 40 Firmen im vergangenen Jahr beispielsweise 829 Millionen Dollar Umsatz und 104 Millionen Dollar Gewinn gemacht. Die IT-Sparte etwa hat Beschäftigte in 30 Bundesstaaten und erst vor ein paar Tagen einen 45 Millionen Dollar schweren Regierungsauftrag erhalten, Meeresforscher mit Datenanalysen, Labordienstleistungen und geografischen Informationssystemen zu versorgen.

Doch viele Indianerstämme sind seit Jahrzehnten verarmt, konstatiert auch das Regierungsbüro. Noch immer gebe es in den Reservaten hohe Arbeitslosigkeit und große Armut. Wichtige Infrastruktur für Geschäfte fehlte, auch mangelte es an einem verlässlichen Rechtssystem für auswärtige Investoren. Eine wachsende Zahl von Stämmen aber mache seine Sonderrechte zu Geld, versuche, sich aus der Abhängigkeit von staatlicher Hilfe zu lösen.

Den Seminolen war das früh gelungen: Als einer der ersten Stämme machten sie sich 1979 zunutze, dass staatliche Glücksspielverbote in den Reservaten nicht greifen. Sie gründeten ein Casino, das Bingo-Spielern hohe Einsätze abverlangte und hohe Gewinne versprach. Schnell folgten weitere Spielhallen.

„Als wir Hard Rock hinzufügten, florierten unsere Geschäfte viel besser“, sagt Billie. Die Hälfte des Gewinns teilen die Seminolen nach seinen Worten untereinander auf, die andere Hälfte werde reinvestiert. Die Tradition seines Stamms lebe dabei fort. „Wir bewahren unsere Kultur, wir sprechen unsere Sprache, wir feiern weiter jedes Jahr unsere Seminolen-Feste.“

Das Geschäftsleben ist da weniger traditionell. „Profit“, darum gehe es, sagt Billie - wie bei nicht-indianischen Geschäftsleuten. „Wir waren immer sehr aggressiv. Wenn sich eine Gelegenheit ergab, haben wir sie genutzt.“

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