




Die Lufthansa will in diesem Jahr mit einem verschärften Sparprogramm den Gewinn steigern. Der operative Gewinn solle 2013 über dem Vorjahresniveau liegen, teilte die Lufthansa am Donnerstag mit. Vergangenes Jahr lag diese Kennziffer - wie bereits bekannt - bei 524 Millionen Euro.
Die Probleme der Lufthansa
Die Lufthansa fliegt derzeit wie die meisten europäischen Konkurrenten rote Zahlen ein. Im ersten Halbjahr blieb trotz einer deutlichen Erholung im zweiten Quartal ein operativer Verlust von 20 Millionen Euro (2011: plus 114 Mio).
Grund sind unter anderem die erneut gestiegenen Treibstoffpreise in Verbindung mit dem schwachen Euro, der den Einkauf des Kerosin in US-Dollar verteuert. Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 14,5 Milliarden Euro zu. Europäische Billigflieger und Konkurrenten aus Asien drücken zudem auf die Gewinnmargen bei den Tickets.
.Die Aussichten sind nicht rosig: Das Wachstum bei den Buchungen lasse auch wegen der wirtschaftlichen Probleme in Südeuropa nach, hatte Lufthansa-Vorstand Stefan Lauer kürzlich berichtet. Aktuell reagiert die Gesellschaft auf die schwächelnde Nachfrage mit einem ausgedünnten Flugplan. Zur nachhaltigen Ergebnissteigerung hat Lufthansa das Sparprogramm Score aufgelegt, das im Jahr 1,5 Milliarden Euro bringen soll. 3500 von rund 120 000 Jobs weltweit werden gestrichen, Entlassungen sind nicht ausgeschlossen. Lufthansa muss zudem Milliardeninvestitionen für neue Flugzeuge finanzieren.
Das vor einem Jahr aufgelegte Riesen-Sanierungsprogramm "Score" gewinnt in diesem Jahr an Fahrt. "2013 wird ein besonders anspruchsvolles Jahr für Unternehmen und Mitarbeiter", sagte Konzernchef Christoph Franz. Brutto sollten die Sparanstrengungen 2013 etwa 740 Millionen Euro einbringen nach 618 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Franz will das operative Ergebnis bis 2015 auf 2,3 Milliarden Euro steigern.

Aus Sicht des Unternehmens ist der harte Kurs alternativlos. Nur mit mehr Geld in der Kasse könne die Airline die Mehrausgaben für Kerosin kompensieren. Allein 2012 summierte sich die Tankrechnung auf 7,4 Milliarden Euro - in diesem Jahr werden 7,2 Milliarden Euro erwartet. Zudem leidet die Fluglinie unter dem harten Wettbewerb mit Ryanair und anderen Billigfliegern sowie den schnell expandierenden Rivalen vom Persischen Golf wie Emirates.
Die Kranich-Airline hält das Geld zusammen, um die Flotte zu erneuern. 108 neue Flugzeuge mit einem Listenpreis von rund neun Milliarden Euro wurden nun bestellt, darunter auch zwei Airbus -Riesenflieger vom Typ A380. Zusammen mit den bereits bestellten Maschinen steckt die Lufthansa damit bis 2025 rund 22 Milliarden Euro in die Anschaffung von 236 neuen Flugzeugen.
Um das zu finanzieren, hat der Vorstand des 118.000 Mitarbeiter starken Unternehmens wie bekannt die Dividende für 2012 gestrichen - im Jahr zuvor waren noch 25 Cent je Papier ausgeschüttet worden. Zudem werden weltweit 3500 Stellen abgebaut.